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(22.05.2018 / sbr)

Aktueller Stand der Restrukturierung

Die SKN Gruppe, traditionsreiche Druck- und Verlagsgruppe aus Norden, hat die Belegschaft gestern über den Stand der vorläufigen Eigenverwaltung der SKN Druck und Verlag GmbH & Co. KG sowie deren sechs Tochtergesellschaften informiert. Die aktuelle Situation sowie die Marktentwicklung hatten es erforderlich gemacht, die Unternehmensgruppe neu aufzustellen.

Das vorgestellte Sanierungskonzept sieht vor, die drei Kerngeschäfte Druckerei, Zeitung und Verlag zu erhalten und effizienter aufzustellen. Das bedeutet, dass das Druckereigeschäft an den Standort Emden ziehen wird, während Zeitung und Verlag zukünftig weiterhin von Norden aus tätig sein werden.

"Das Ziel unserer Planungen war es, so viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie möglich sinnvoll weiter zu beschäftigen und gleichzeitig wirtschaftlich profitabel und wettbewerbsfähig zu bleiben", sagt die geschäftsführende Gesellschafterin Charlotte Basse. Dennoch sei es aber so, dass die SKN Gruppe sich verkleinern und defizitäre Geschäfte abstoßen wird, so dass der volle Personalaufwand nicht weiter erforderlich ist.

"Dieser Schritt ist uns sehr schwer gefallen", so Basse weiter. "Wir freuen uns aber, nach intensiven, aber konstruktiven Verhandlungen mit den Betriebsräten ein Ergebnis gefunden zu haben, mit dem wir in Norden und Emden rund 290 Arbeitsplätze erhalten können."

33 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bietet das Unternehmen einen Wechsel in eine Transfergesellschaft an – je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit für bis zu zehn Monate. Aus rechtlichen Gründen wird es allerdings auch zu 15 insolvenzbedingten Kündigungen kommen.

Der laufende Geschäftsbetrieb wird derweil im unveränderten Umfang weitergeführt. Die Auftragslage ist stabil. Produktion, Termin- und Liefertreue sind weiterhin gewährleistet. Alle Kunden halten dem Unternehmen eigenen Angaben zufolge die Treue.

In den vergangenen Wochen hat das Restrukturierungsteam um Dr. Dirk Andres von der Kanzlei AndresPartner in enger Abstimmung mit dem vorläufigen Gläubigerausschuss sowie dem vorläufigen Sachwalter für die Stabilisierung des Geschäftsbetriebs gesorgt und damit die wesentlichen Weichen für die Neuaufstellung des Unternehmens gestellt. Auch die Agentur für Arbeit hat den Prozess bislang sehr konstruktiv begleitet. Derzeit stimmen Geschäftsführung und Restrukturierungsteam die wesentlichen Maßgaben für die Sanierung mit den wesentlichen Gläubigergruppen ab.

Hintergrund

Die SKN Gruppe hatte Anfang März 2018 für sieben operative Gesellschaften Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das zuständige Amtsgericht in Aurich hatte diesem entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung über die SKN Druck und Verlag GmbH & Co., die Soltau-Kurier-Vertrieb GmbH (120 Mitarbeiter), die Soltau-Kurier-Norden GmbH (144), die Ostfriesische Presse Druck GmbH (63), die Industriedruck Norden GmbH & Co. (14), die Ostfriesischer Kurier GmbH & Co. KG (0) sowie die Neumann Verlag für Telekom-VZ GmbH & Co. KG (3) angeordnet.

Die SKN Gruppe nutzt dabei die seit 1. März 2012 geltenden gesetzlichen Möglichkeiten (ESUG), die zur Restrukturierung und Sanierung erforderlichen Maßnahmen gezielt eigenverantwortlich zu erarbeiten und kurzfristig umzusetzen. Durch die vorliegende gerichtliche Anordnung verbleibt die Leitung des Unternehmens auch während des Restrukturierungsprozesses in den Händen der Geschäftsführung.

Als externen Berater hat SKN sich Rechtsanwalt und Sanierungsexperte Dr. Dirk Andres von der Düsseldorfer Kanzlei AndresPartner an die Seite geholt, der bereits eine Vielzahl von Unternehmen bei ihrer Eigenverwaltung erfolgreich begleitet hat. Er unterstützt die SKN Gruppe bei der Entwicklung und Umsetzung eines Restrukturierungs- und Sanierungsplans.

Bei ihrem Vorhaben wird die Geschäftsführung auch durch den gerichtlich bestellten vorläufigen Sachwalter, den sanierungserfahrenen Rechtsanwalt Dr. Christian Kaufmann von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH, begleitet, dessen Aufgabe es ist, das Unternehmen während des gesamten Prozesses zu überwachen und Gläubigerinteressen zu wahren.