Viele Etikettendrucker haben bislang immer noch nicht den Schritt in den Digitaldruck gewagt. Der Markt verändert sich jedoch. Denn angesichts des stetig zunehmenden Bedarfs an kleineren Auflagen bzw. individualisierten und versionierten Etiketten ist eine Zunahme an Investitionen in Richtung Maschinen mit Digitaldrucktechnologie zu beobachten.
Insignis-Etiketten investiert
Auf diese Veränderungen hat nun der österreichische Etikettendrucker Insignis reagiert und investierte in eine Gallus Labelfire 340 mit Vollausstattung. Vorangegangen war eine intensive Testphase mit speziellen Druckjobs, die bei Gallus in der Schweiz angedruckt wurden. Diese Tests waren sehr erfolgreich und gaben den wichtigen Impuls für die Kaufentscheidung. Nach einer umfassenden Re- und Neuorganisation präsentiert sich der in Wien ansässige Etikettenproduzent Insignis voller Energie und Tatendrang. Dazu gehörte nicht nur eine durchgreifende IT-Umstellung, sondern auch die Anpassung der Kundenstruktur an die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens. "Wir haben uns darüber hinaus in punkto Organisation neu aufgestellt", meint CEO und geschäftsführender Gesellschafter Ing. Ferdinand Hager. Das Unternehmen wird in Zukunft mit Insignis-Etiketten und Insignis Digital aus zwei selbstständigen Geschäftseinheiten bestehen. "Damit möchte man ganz bewusst das neue Engagement im Digitaldruckbereich signalisieren. Eine eigens dafür ausgerichtete Produktionshalle wurde kurz vor Weihnachten adaptiert. In ihr steht nun die neue Gallus Labelfire 340 und hier werden zusätzliche neue, innovative Produkte entstehen. Geliefert und installiert wurde die Anlage im Februar 2018.
Das Investment in eine Gallus Labelfire ist die perfekte Ergänzung zum bestehenden Maschinenpark und schafft bei Insignis zusätzliche Druckkapazitäten. Es handelt sich dabei um die erste Gallus-Maschine dieser Art in Österreich und zugleich auch um die erste Labelfire in dem von Gallus so definierten Osteuropamarkt. "Dies ist ein grosser Schritt in Richtung digitaler Zukunft des Unternehmens", meint Mag. Roland Spatt von der Heidelberger Druckmaschinen Austria Vertriebs-GmbH, die Gallus in Österreich vertritt und für die Betreuung und den Service verantwortlich ist. Insignis und Gallus/Heidelberg kooperieren bei diesem Projekt sehr eng miteinander. Das sorgt nach eigenen Angaben für ein gewaltiges Entwicklungspotenzial, da Insignis mit dieser Investition als Kompetenzpartner fungiert und das neue Druckzentrum auch als Präsentationsebene für Gallus dienen wird. Aus dieser Zusammenarbeit heraus seien durchaus weitere Innovationsschübe zu erwarten. Genauso sieht man es auch bei Heidelberg Österreich. "Heidelberg hat Gallus in das Vertriebsprogramm aufgenommen, und das bedeutet für uns, dass wir im Verpackungsbereich unglaublich kompetent agieren können", so Roland Spatt.
Gegen den Strom schwimmen
Der Handel drängt die Druckereien darauf, ihre Produktionen immer schneller abzuwickeln. Schnelle Reaktionszeiten sind gefordert. Die Sortiment-Versionen werden immer vielfältiger und die Auflagen immer kleiner. Die Qualitätsansprüche dagegen nehmen stetig zu, da sich die Produkte im Regal voneinander abheben müssen. „Mit dieser Maschine werden wir mit einer erzielten Top-Qualität extrem flexibel sein. Durch den erweiterten Farbraum mit sieben Druckfarben (CMYK + GOV) und digitalem weiß decken wir 96% des Pantone-Farbraumes ab und mit einer physikalischen Auflösung von 1200 dpi erreichen wir Offset-Qualität, teilweise sogar darüber hinaus", meint Insignis Geschäftsführer Erwin Pudek und ergänzt: "Das ist absolute Spitzenklasse." - "Es geht mit dieser Investition ein Ruck durch das Team", schliesst Ferdinand Hager an. Die Unternehmensneuausrichtung von Insignis war dann auch ausschlaggebend dafür, dass die Investitionsentscheidung zu Gunsten einer Gallus Labelfire getroffen wurde. "Wir wollen nicht mehr mit dem Strom, sondern gegen den Strom schwimmen, und durch die Differenzierung, die uns diese Investition ermöglicht, Mehrwerte generieren", so Erwin Pudek. "Für uns ist es in Zukunft wichtig, nicht mehr nur Teil eines Marktes zu sein, sondern wir wollen einen neuen Markt für uns gestalten." Dazu gehört auch in diesem Jahr, dass man mit der Labelfire 340 als Impulsgeber einen anderen Zugang zu Kunden finden möchte. Neue Außendienstmitarbeiter werden verstärkt den Agentur-, und den Kreativbereich ansprechen, um über diese neuen digitalen Möglichkeiten zu informieren.
Neue Technologie und Erfahrung im Gleichklang
Die Maschine arbeitet mit einer Bahngeschwindigkeit von bis zu 50 Metern pro Minute und bietet sieben Farben plus weiß. "Die Geschwindigkeit ist natürlich immer ein Thema, aber mit 50 Metern pro Minute digital gedruckt ein komplett fertig veredeltes und gestanztes Etikett zu erhalten, das zeichnet die Einzigartigkeit dieser Maschine aus", meint Ferdinand Hager. "Was wir bei der Anlage sehen ist, dass in diesem System die langjährige Erfahrung von Gallus mit konventionellen Druckwerken voll zur Geltung kommt. Flexodruck, Siebdruck, Stanzen, Lackieren und Inkjet werden in einem System perfekt zusammengeführt." War die Multifunktionsfähigkeit der Maschine das Kriterium beim Auswahlprozess? "Das auf jeden Fall", bestätigt Hager. "Wir setzen seit Jahren auf die Schweizer Qualität à la Gallus, und diese Zusammenarbeit findet nun im Digitaldruck ihre Fortsetzung. Es ist ähnlich wie bei einer Schweizer Uhr: eine langfristige Investition, die Bestand hat."
Vorzüge der Inline-Fertigung
Durch die Kombination der Stärken des Digitaldrucks mit speziell für den Digitaldruck optimierten Verfahren des Inline-Finishing können Etiketten auf der Gallus Labelfire zudem inline lackiert, veredelt und weiterverarbeitet werden. Im Gegensatz dazu stünden die vielen am Markt befindlichen digitalen Etikettendruckmaschinen, die ausschließlich digital drucken und die Weiterverarbeitung des Etiketts in einen nachgelagerten Prozess angliedern. Somit sind beim digitalen Druck von veredelten Etiketten schnellere Produktionszeiten garantiert, verbunden mit weniger Makulatur. Dies bedeutet für den Etikettendrucker, dass er gegenüber einem mehrstufigen Produktionsprozess Zeit, Kosten und Material einspart, da der Wechsel auf die nachgelagerte Weiterverarbeitung entfällt. Auf vielfachen Kundenwunsch wurden diese Funktionen nun auf den rotativen Siebdruck ausgedehnt. Das vollintegrierte Siebdruckwerk kann im Upstream oder im Downstream der Maschinen positioniert werden. Vor der digitalen Druckeinheit profitiert der Kunde zum Beispiel von der unschlagbaren Opazität des Siebdruck-Weiß. Nachgelagert kann die ganze Palette der Veredelungsvorteile des rotativen Siebdrucks zur Geltung kommen, wie zum Beispiel der haptische Effekt der Spotlackierung oder Sicherheitsapplikationen mit speziellen Siebdruckfarben.