Der langjährige Herma-Geschäftsführer und Beiratsvorsitzende Werner Röhm ist tot. Er verstarb im Alter von 81 Jahren nach längerer Krankheit am 19. Januar 2018 im Kreis seiner Familie in Stuttgart.
"Die Nachricht hat uns alle mit großer Trauer erfüllt", sagten die Herma-Geschäftsführer Sven Schneller und Dr. Thomas Baumgärtner. "Werner Röhm war ein absoluter Glücksfall für unser Unternehmen. Er hat Herma drei Jahrzehnte lang äußerst erfolgreich weiterentwickelt, eine offene und motivierende Unternehmenskultur initiiert und gepflegt und sich immer wieder in Worten und Taten klar zur gesellschaftlichen Verantwortung des Unternehmens bekannt. Er war in jeder Hinsicht ein Vorbild für uns. Werner Röhm hat wichtige Grundlagen für Herma gelegt und wir sind ihm sehr dankbar. Dass Herma heute bei Haftmaterial, Etiketten und Etikettiermaschinen weltweit hohes Ansehen genießt und oftmals als Pionier und Technologieführer gilt, ist nicht zuletzt seinem Weitblick zu verdanken."
Nach seinem Eintritt bei Herma 1973 und erst recht ab 1977 als Geschäftsführer trug Röhm maßgeblich dazu bei, das bis dahin familiengeführte Unternehmen in ein modernes, international ausgerichtetes Unternehmen mit einer Geschäftsführung außerhalb des Kreises der Familie des Unternehmensgründers und mit einem neugeschaffenen Beirat zu verwandeln. Wie für Unternehmensgründer Heinrich Hermann und dessen Söhne Heinrich jun. und Werner Hermann, war für Röhm dabei oberste Maxime, die Unabhängigkeit des Unternehmens zu wahren, das sich bis heute im Familienbesitz befindet.
Trotz der Rezession Anfang der Achtzigerjahre entwickelte sich Herma in der Ära Röhm auch aufgrund der von ihm eingeleiteten Maßnahmen ausgesprochen dynamisch: Dank unternehmerischem Mut und gezielten Investitionen gelang es, den Umsatz von 1976 bis 2003 fast zu vervierfachen. Ende 2003 wechselte Röhm in den Beirat und übernahm dort bis Ende 2011 den Vorsitz; Ende 2014 schied er als Mitglied des Beirats aus. "Auch dort hat er die Entwicklung der Herma-Gruppe sehr intensiv, überaus konstruktiv und mit kritischer Sympathie begleitet; für das Führungsteam des Unternehmens war er immer ein inspirierender Gesprächspartner", so Schneller und Dr. Baumgärtner.
Röhms ausgeprägtes Interesse an Kunst und Gestaltung fand Niederschlag in der Unternehmensarchitektur: Trotz des über die Jahrzehnte stark gewachsenen Standorts Filderstadt, der seit 2008 auch der Hauptsitz ist, lag Röhm ein stimmiges Gesamtensemble immer am Herzen. "Wir sind uns sicher, Werner Röhm hätte es auch in dieser Hinsicht mit Stolz erfüllt, wenn er den aktuellen Ausbau in Filderstadt noch erlebt hätte", betonten die beiden Herma-Geschäftsführer. Über Jahrzehnte hinweg war Werner Röhm darüber hinaus gesellschaftlich und sozial stark engagiert, zum Beispiel als Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie in Baden-Württemberg (VPI) sowie als Aufsichtsratsvorsitzender der Evangelischen Gemeinschaft eva – einem großen diakonischen Unternehmen mit rund 150 Diensten in Stuttgart und Umgebung. Werner Röhm hinterlässt eine Frau und 2 Kinder.