Für industrielle Infrastrukturen hat sich die Bedrohungslage in den vergangenen Jahren fundamental und radikal verändert. Während sich viele Unternehmen immer noch auf IT-Sicherheit, Firewalls und Zugangskontrollen konzentrieren, bleibt ein Aspekt oft außen vor: die verdeckte physische Aufklärung vor Ort. Dabei ist sie ein entscheidender Bestandteil, um Angriffsplanungen bereits in der Vorbereitungsphase zu erkennen und entsprechend zu reagieren. Besonders Betreiber kritischer Infrastrukturen, von Energieanlagen über Logistikknoten bis hin zu Industrieparks, stehen im Fokus potenzieller Angreifer, sei es aus politischen, wirtschaftskriminellen oder ideologischen Motiven.
„In der Praxis wird unterschätzt, dass es sich meist nicht um Spontanaktionen handelt. Die Täter bereiten sich vor. Und diese Phase bietet ein Zeitfenster, das genutzt werden kann, wenn Unternehmen über entsprechend professionelles Sicherheitspersonal verfügen“, weiß Markus Weidenauer, geschäftsführender Gesellschafter der SecCon Group GmbH.
Ausspähung oft unerkannt
Egal, ob Täter Drohnen zur Geländeerkundung nutzen, technische Anlagen fotografieren, wiederholt an Schaltzentralen vorbeifahren oder sich als Techniker ausgeben, viele Ausspähversuche bleiben lange Zeit unbemerkt. Ein Grund dafür: Häufig fehlt es den Betreibern an strukturierten Lagebildern, an Aufklärungslogik und an Personal, das zwischen Routine und Vorbereitung auf eine Tat unterscheiden kann. „Aus meiner Erfahrung investieren viele Unternehmen in Technik, vergessen aber den Menschen. Dabei ist es besonders die Kombination aus technischer Erfassung und menschlicher Verhaltens- und Lageanalyse, die den entscheidenden Sicherheitsvorsprung bringt“, so Markus Weidenauer.
Gefährdung rechtzeitig erkennen
Die meisten Unternehmen stoßen bei qualifiziert konzeptionierten und professionell umgesetzten verdeckten Aufklärungsmaßnahmen an ihre Grenzen. Ohne interne Sicherheitsabteilungen lassen sie sich zumeist nicht realisieren. Der Aufbau entsprechender Kapazitäten ist zeitaufwendig, personalbindend und kostenintensiv. Gleichzeitig besteht hoher Handlungsdruck – nicht zuletzt durch die zunehmenden Anforderungen des KRITIS- Dachgesetzes, das die Resilienz kritischer Infrastruktur stärken soll, und die wachsende Zahl hybrider Bedrohungen. „Die Lösung liegt daher in spezialisierten externen Kräften: Teams, die kurzfristig verfügbar sind, verdeckt arbeiten, dokumentieren, analysieren und Unternehmen belastbare Lagebilder liefern. Nur so lassen sich drohende Gefährdungen rechtzeitig erkennen und gezielt abwenden“, so der Experte der SecCon Group.
Zwischen unüblichen Bewegungsmustern und unauffälliger Aktion
Bei den verdeckten, operativen Einsatzkräften handelt es sich um hoch spezialisiertes Fachpersonal mit psychologischer Eignung, kriminalistischer Erfahrung und strukturierter Vorgehensweise. Sie sind speziell ausgebildet, unauffällig in der Umgebung zu agieren und gleichzeitig mögliche Gefährdungshinweise zu erkennen. Dazu gehören ungewöhnliche Verhaltensmuster von Personen, gezielte Vermessungen, Fahrzeuge mit auffälligem Bewegungsmuster oder unübliche Bewegungsprofile in sensiblen Bereichen. „Diese Art der Prävention ist hochsensibel und wirkt gerade deshalb so effektiv“, erklärt der Sicherheitsprofi mit langjähriger operativer Erfahrung im Bereich kritischer Infrastruktur. Im Unterschied zu klassischem Sicherheitspersonal operieren diese Fachkräfte nicht als uniformierte Präsenzkräfte. „Verdeckte Aufklärung ist kein nettes Add-on, sondern ein zentraler Baustein für die Resilienz industrieller Anlagen. Spezialisierte Anbieter können auf vielen Ebenen Unterstützung leisten. Von der konzeptionellen Planung bis zur operativen Umsetzung genauso wie bei der Ausbildung von geeigneten, hauseigenen Sicherheitskräften. Wer sich ausschließlich auf Technik und Präsenz verlässt, übersieht die leiseren Vorzeichen der Gefahr. Denn Prävention beginnt, lange bevor etwas passiert, und genau dort setzen verdeckte Aufklärungsmaßnahmen an“, fügt Markus Weidenauer abschließend hinzu.