Viele zukunftsrelevante Themen hatten Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, und Progroup-Vertreter bei seinem Besuch an der Papiermaschine des Unternehmens in Eisenhüttenstadt im Blick. Unter anderem sprach er mit Vorständin Beate Flamm über Potenziale zur Dekarbonisierung.
Während des Besuchs an der Papierfabrik PM2 sowie dem Waste-to-Energy-Kraftwerk PPO1 zeigte sich Staatssekretär Kellner, der gleichzeitig Beauftragter der Bundesregierung für den Mittelstand ist, sehr interessiert daran, mehr zum Engagement von Progroup in Sachen nachhaltige Produktion zu erfahren. Neue Wege in der Dekarbonisierung zu gehen, ist für Progroup dabei ein ebenso wichtiges Element wie die konsequente Etablierung der Kreislaufwirtschaft.
Forschungsprojekt zur Speicherung von Wärme
„Progroup ist ein hochinnovatives Unternehmen. Besonders hat mich die Forschungsidee beeindruckt, Wärme in Salzkristallen zu speichern. Das fördern wir als BMWK und so profitiert auch der Zukunftsstandort Eisenhüttenstadt“, erklärte Michael Kellner. Die Rede ist vom Forschungsprojekt MoWiE (Modulare Wärmespeichersysteme für den industriellen Einsatz), an dem Progroup gemeinsam mit Partnern arbeitet. Das Projekt wird im Auftrag des BMWK vom Projektträger Jülich betreut und am Progroup-Standort Eisenhüttenstadt umgesetzt.
„Als Unternehmen der Kreislaufwirtschaft arbeiten wir mit großem Nachdruck an der Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit der Produktion. Mit unseren Waste-to-Energy-Kraftwerken schaffen wir es, anfallende Reststoffe praktisch auf Null zu reduzieren. Gleichzeitig erzeugen wir dadurch CO2-Emissionen, die nun optimal beseitigt oder noch besser: weiterverwendet werden müssen. Die Abscheidung und Nutzung dieser Emissionen ist daher das nächste große Thema, das wir in Angriff nehmen. Dabei sind wir auf Unterstützung und Förderung durch Regierung und Ministerien angewiesen, sowohl im Sinne der Berechenbarkeit und Planbarkeit des gesetzgeberischen Rahmens als auch der Schaffung einer dafür notwendigen Infrastruktur, die eine echte Investition in die nachhaltige Zukunft des Standortes Deutschlands bedeutet“, so Beate Flamm, Chief Culture & Communication Officer bei Progroup.
Besonders nachhaltig: „Next-Fibre“-Produkte
Am Standort Eisenhüttenstadt produziert Progroup dank hochmoderner Anlagen Wellpappenrohpapier – pro Jahr rund 650.000 Tonnen. Dabei handelt es sich um besonders nachhaltige Papiere, die Progroup entwickelt hat und als „Next-Fibre“-Produkte vermarktet. Sie werden ohne Zusatz von Frischfaser ausschließlich auf Basis von Altpapier hergestellt, sind im Vergleich zu marktüblichen Papieren deutlich leichter und trotzdem extrem leistungsstark – ein Materialvorteil, der sich nicht nur beim Transport bemerkbar macht und CO2 einspart. Nach der Nutzung lassen sich die Produkte dem Wertstoffkreislauf als Altpapier wieder komplett zuführen.
Weniger Verbrauch von fossilen Brennstoffen
Die Energie für die Papierherstellung liefert das benachbarte Waste-to-Energy-Kraftwerk. Es verwertet sogenannte Rejekte – also Reststoffe, die aus der Papierproduktion und der Industrie stammen – und versorgt so die komplette Papiermaschine PM2 mit Heißwasserdampf. Außerdem produziert das Kraftwerk Strom. Die Menge des erzeugten Stroms entspricht ca. 50 Prozent des Strombedarfs der PM2. Damit reduziert Progroup den Einsatz fossiler Brennstoffe deutlich.
Seit 2010 ist Progroup mit der Papierfabrik PM2 in Eisenhüttenstadt vertreten. Ein Jahr später nahm das Kraftwerk seinen Betrieb auf. Mit den beiden Projekten gingen Investitionen in Höhe von 750 Millionen Euro einher. Progroup hat zudem am Standort rund 200 hochmoderne Arbeitsplätze geschaffen.