Am kommenden Samstag, dem 22. Juni 2024, 12:30-14:30 Uhr im Forstersaal, des Kurfürstlichen Schlosses, erfolgt die diesjährige Verleihung des Gutenberg-Preises. Die Jury begründet ihre Entscheidung für Frau Dr. Valentyna Bochkovska, Direktorin des Museums für Buch und Druck der Ukraine in Kyiw, mit ihrer beeindruckenden akademische Leistung auf dem Gebiet der Druckkunst sowie ihrem selbstlosen und mutigen Einsatz zum Erhalt nationaler Kulturgüter in Zeiten des Ukrainekrieges.
Die Laudatio wird die Fernsehmoderatorin und Journalistin des Zweiten Deutschen Fernsehens, Gundula Gause, halten. Musikalisch wird die Preisvergabe von der international bekannten ukrainischen Pianistin Antuanetta Mishchenko gestaltet, deren Foto während der Maidan-Proteste um die Welt ging, als sie auf dem Dach eines ausgebrannten Busses auf einem blau-gelben Klavier die Revolutionsetüde von Chopin spielte, während im Hintergrund die russischen Truppen aufmarschierten.
Ein anlässlich der Preisverleihung produzierter Kurzfilm wird die Preisträgerin, die anwesend sein wird, und ihre Wirkungsstätte vorstellen. Der Kiewer Kulturdezernent Serhii Anzhyiak wird zudem eine persönliche Grußbotschaft von Bürgermeister Vitali Klitschko verlesen.
Auch der Direktor des Gutenberg-Museums, Dr. Ulf Sölter, freut sich über den einstimmigen Beschluss der Jury: „Mit der Preisverleihung an Dr. Valentyna Bochkovska wird eine Museumskollegin ausgezeichnet, die sich sowohl wissenschaftlich in bemerkenswerter Weise um das Erbe Gutenbergs verdient gemacht hat, als auch durch ihr besonnenes und mutiges Handeln, sich der Vernichtung von Kulturgut entschieden entgegenstellt. Die Bedeutung ihres unerschrockenen Einsatzes im Jetzt und für die Nachwelt kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.“
Hintergrund
Der Gutenberg-Preis wird traditionell am Samstag der „Mainzer Johannisnacht“ vom Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz und dem Präsidenten der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft vergeben.
Die Internationale Gutenberg-Gesellschaft hat sich zum 500. Geburtstag von Johannes Gutenberg im Jahr 1900 als eine Bürgerbewegung zusammengeschlossen, mit dem Auftrag das Gedächtnis an die weltbewegende Erfindung im 15. Jahrhundert zu bewahren, in einem Gutenberg-Museum zu präsentieren und in einem internationalen Jahrbuch zu diskutieren und zu vermitteln. Die Gutenberg-Festschrift, die nun dieses Jahr zum 556. Todestag das Werk des größten Sohnes der Stadt, Johannes Gutenberg, würdigt, ist auch ein Gruß und Bote der Mainzer Gutenberg-Forschung an die internationale Gemeinschaft der Medienhistoriker in aller Welt.