Der langjährige Vorsitzende der IG Medien, Detlef Hensche, ist tot. Er verstarb am Mittwochmorgen (13. Dezember 2023) in Berlin. Detlef Hensche ist 85 Jahre alt geworden.
„Die Gewerkschaftsbewegung allgemein und ver.di im Besonderen haben einen außergewöhnlichen Menschen und einen großen Gewerkschafter verloren“, sagte Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di). Hensche, einer der Gründerväter von ver.di, habe in seiner aktiven Zeit mit Weitblick, Scharfsinn und großer Entschlossenheit die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vertreten. Politisch sei er stets an der Seite der Schwachen geblieben und habe sich nicht wechselnden politischen Moden unterworfen. „Für Detlef Hensche war Solidarität kein leerer Begriff, sondern eine politische Verpflichtung. Das hat er immer gelebt. Er wird uns sehr fehlen“, betonte Werneke.
Hensche wurde 1938 in Wuppertal geboren und studierte später Rechts- und Staatswissenschaften. Sein Studium schloss er 1966 ab, 1972 wurde er promoviert. Seine gewerkschaftliche Laufbahn begann mit dem Einstieg als wissenschaftlicher Referent am wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Institut des DGB. Später leitete er die Abteilung Gesellschaftspolitik beim DGB-Bundesvorstand.
Mitte der Siebziger führte ihn sein Weg zum Hauptvorstand der IG Druck und Papier, wo er 1983 auf die Position des stellvertretenden Vorsitzenden mit Zuständigkeit für die Tarifpolitik rückte. Dort wurde er dann für viele Jahre zur prägenden Persönlichkeit der später mit der Gewerkschaft Kunst zur IG Medien – Druck und Papier, Publizistik und Kunst fusionierten Gewerkschaft. Seine Amtszeit ist vor allem mit dem erfolgreichen Kampf um die 35-Stunden-Woche verbunden. 1992 wurde Hensche zum Vorsitzenden der IG Medien gewählt. Mit der Fusion von IG Medien, DPG, HBV, ÖTV und DAG zu ver.di im Jahre 2001 trat Hensche nicht mehr zur Wahl an.
Neben seinen gewerkschaftlichen Aufgaben machte er sich unter anderem auch als Mitherausgeber der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ publizistisch verdient. Frank Werneke: „Detlef Hensche reißt eine große Lücke.“