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(01.08.2023 / sbr)

Druckpartner-Insolvenz: Eigenverwaltungsverfahren eröffnet

Das Amtsgericht Essen hat planmäßig am 1. August 2023 das gerichtliche Sanierungsverfahren der druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH eröffnet. Damit werden der bisherige Fortführungskurs und die Eigenverwaltung um die Geschäftsführer der Druckerei, Michael Matschuck, Dominik Schikfelder und Marco Böke bestätigt. Zudem setzt auch Rechtsanwalt Christoph Chrobok von der Pluta Rechtsanwalts GmbH seine Tätigkeit als Sachwalter fort. Er wird das eröffnete Verfahren und die Geschäftsführung im Interesse der Gläubiger überwachen, das Unternehmen unterstützen und sich weiter eng mit der Gläubigervertretung abstimmen.

„Die Zusammenarbeit mit dem Gläubigerausschuss läuft sehr konstruktiv und zielorientiert. Alle Mitglieder befürworten den Ende Mai eingeschlagenen Sanierungsweg. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Gläubiger die gemeinsame Marschrichtung halten und die Neuaufstellung des Unternehmens weiter unterstützen werden“, so der Sachwalter.

Fortführung erfährt Zustimmung und Loyalität

Der Geschäftsbetrieb der druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH läuft seit der Anordnung des gerichtlichen Sanierungsverfahrens am 24. Mai 2023 stabil. Nach wie vor sind alle der über 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Bord. „Wir haben unser Team bei zwei Betriebsversammlungen am 24. Mai und 27. Juli umfassend über den Stand des Verfahrens, die hiermit verbundenen Folgen und die Bemühungen des Sanierungsteams informiert: dass wir alle mit voller Kraft an der Fortführung und nachhaltigen Sanierung unseres Unternehmens arbeiten und was die nächsten Schritte sein werden. Die Reaktionen haben uns einmal mehr gezeigt, wie engagiert die Menschen in unserer Druckerei sind und wie sehr sie hinter ihr stehen“, sagt Geschäftsführer Michael Matschuck.

Auch die Kunden, Lieferanten und weiteren Partner stehen zum Unternehmen aus Essen. Die Eigenverwaltung hat mit allen Geschäftspartnern Absprachen zur weiteren Zusammenarbeit getroffen. Sämtliche Lieferanten unterstützen druckpartner ebenfalls weiter. „Dass die zentralen Stakeholder so eng mit uns zusammenstehen und so viel Vertrauen in das Unternehmen setzen, ist nicht selbstverständlich. Es unterstreicht die Qualität der Partnerschaften, der Arbeit und der Produkte. Daneben sehe ich die große Loyalität als Bestätigung für den eingeschlagenen Kurs in der Sanierung“, sagt Rechtsanwalt Thomas Ellrich. Rechtsanwalt Ellrich und sein Kollege Dr. Franz Zilkens von der Kanzlei Voigt Salus. stehen dem Betrieb als Generalbevollmächtigte zur Seite. In dieser Position verantworten sie alle insolvenzrechtlichen Fragen und Aufgaben im Rahmen des Verfahrens.

Sanierung auf Kurs – Land in Sicht

Ziel des Sanierungsteams ist es, die Neuaufstellung des Unternehmens kurzfristig zu realisieren und schnellstmöglich wieder die Wettbewerbsfähigkeit herzustellen. Eine Sanierung innerhalb der kommenden Monate ist dabei aufgrund der bislang positiven Entwicklung durchaus wahrscheinlich. „Erste Optimierungsmaßnahmen im Unternehmen wurden schon erfolgreich umgesetzt. „Im laufenden Prozess ist definitiv bereits Land in Sicht“, sagt der Generalbevollmächtigte Rechtsanwalt Dr. Franz Zilkens. Als Sanierungsoption laufen parallel zur Neuaufstellung auch konkrete Investorengespräche.

Schwierige Gesamtsituation verursacht Schieflage

Druckpartner war aufgrund eines komplexen Marktumfeldes in die Krise geraten. So befindet sich die gesamte Druckbranche mitten in einem Strukturwandel. Hinzu kamen die massiv gestiegenen Kosten im Material- und Energie-Einkauf und der sprunghafte Anstieg bei den Transportkosten. Die Geschäftsführer hatten angesichts der Herausforderungen zwar umgehend Maßnahmen eingeleitet, um die Liquiditätssituation zu verbessern. Diese konnten außergerichtlich allerdings nicht abgeschlossen werden. Aus diesem Grund beantragte die Geschäftsführung beim zuständigen Amtsgericht Essen am 23. Mai 2023 eine Insolvenz in Eigenverwaltung.