Smart engineering for sustainable processing and packaging - unter diesem Motto präsentiert sich der VDMA zusammen mit seinen Partnern aus Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Unternehmen und Startups. In der Technologie Lounge werden auf über 300 qm Innovationen zu nachhaltigen Verpackungen, Digitalisierung, Reinigung, Produktsicherheit als auch zum Thema „Save Food“ gegen Lebensmittelverschwendung vorgestellt. Zum Anfassen. Zum Ausprobieren. Und sogar zum Schmecken. Ein Besuch in der Lounge wird so zum Erlebnis.
„Smart Engineering ist der Schlüssel für nachhaltige Verarbeitung und Verpackung – und der deutsche Maschinenbau ist hier Pionier“, sagt Richard Clemens, Geschäftsführer des VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen. Welche Ideen und Lösungen zu mehr Nachhaltigkeit beitragen, zeigt der VDMA in seiner Technologie Lounge in Halle 4, C54. „Wir sind voller Erwartung auf die interpack und freuen uns, dass sich die Branche nach sechs Jahren endlich wieder treffen kann. In dieser Zeit hat sich viel getan. Die Besucher können sich auf ein Feuerwerk an Innovationen freuen“, sagt Clemens weiter.
Hier ein Überblick über die Exponate, die es in der VDMA Technologie Lounge in Halle 4, Stand C54 zu sehen gibt:
Meeresalgenbasiertes Packmittel – Von der Meeresalge zur biologisch abbaubaren Verpackung
Die Firma Brabender zeigt, wie Meeresalgen mit einem Extruder zu einem Polymerwerkstoff in Form einer biologisch abbaubaren Verpackungsfolie verarbeitet werden und damit eine Alternative zu bestimmten Kunststoffen bieten. Für den nächsten Schritt hat die TU Dresden ein Verfahren entwickelt, mit dem sie die Algenfolie zu einer Verpackung verarbeitet: Mit einer pneumatisch und elektromechanisch angetriebenen Presse wird die Algenfolie in eine 3D-Form gebracht.
Studierende der HTWK Leipzig – die Fachkräfte von morgen
Der Leipziger Studiengang „Verpackungstechnologie und Nachhaltigkeit“ der HTWK Leipzig präsentiert nachhaltige Verpackungsideen aus einem Studierendenwettbewerb. Hier können Sie Ihre Fachkräfte von morgen kennenlernen.
Einstieg in die Kreislaufwirtschaft – naturfaserbasierte Verpackungslösungen
Das Fraunhofer IVV Dresden zeigt faserbasierte Verpackungslösungen und Technologien zur sicheren Verarbeitung von Papier und alternativen Materialien auf schnelllaufenden Maschinen.
Clean Assist – Virtueller Assistent für die manuelle Reinigung
Fraunhofer IVV präsentiert außerdem intelligente Reinigungstechnologien zur Gewährleistung der Produktsicherheit. Die mit Trackingsensoren ausgestattete Reinigungslanze „CleanAssist“ analysiert und dokumentiert die Reinigungsleistung und den Sprühschatten. Mit einem AR-Gerät wird ein digitaler Zwilling in die echte Reinigungsumgebung übertragen und der Reinigungsfortschritt in Echtzeit im Sichtfeld des Bedienenden angezeigt. Das ermöglicht neben der Qualitätssicherung und Dokumentation auch eine angeleitete Optimierung von Reinigungsdurchläufen und hilft, produktqualitätsmindernde Fehler durch falsche Abläufe zu vermeiden.
Mobile Cleaning Device – Vollautomatisierte, flexible Reinigung 4.0
Mit der „Mobile Cleaning Device“ (MCD) zeigt Fraunhofer IVV weiterhin einen modulareren Reinigungsroboter, den es – je nach Anwendungsfall – in zwei Varianten gibt: als autonom fahrendes Gerät zur automatisierten Reinigung ganzer Produktionsumgebungen und als Inline-Version (Inline-MCD) für die automatisierte Reinigung von Prozessanlagen und -linien. Das Inline-MCD ist zusätzlich mit diversen Reinigungsdüsen und -bürsten ausgerüstet und fährt für den Reinigungsprozess auf dem Produktweg über Förderbänder bzw. Schienensysteme durch die Prozessanlagen.
VR-Schulungen – Qualifikation von Maschinenbedienenden mit virtueller Realität und digitalem Zwilling
Zur Aus- und Weiterbildung von Bedien- und Technikpersonal entwickelt das Fraunhofer IVV digitale Schulungssysteme auf Basis von Virtueller Realität (VR). Da die Schulungen auf einem digitalen Zwilling laufen, können die Lernenden Fehler machen und Erfahrungen sammeln, ohne dabei die Maschinenverfügbarkeit zu beeinträchtigen oder gar Schäden zu riskieren. In der VDMA Technologie Lounge kann das Schulungssystem für die Anwendung an einer Anlage zur Herstellung tiefgezogener Verpackungen selbst getestet werden.
Beratung für eine zukunftssichere, unternehmensspezifische Digitalisierungsstrategie
Die Digitalisierung bietet Lösungen für aktuelle Herausforderungen wie die Sicherstellung resilienter Prozesse, die Implementierung der Kreislaufwirtschaft oder den Fachkräftemangel. Das Fraunhofer IVV unterstützt Unternehmen bei ihrem Transformationsprozess, d.h. bei der konkreten Umsetzung von Konzepten wie der vernetzten Produktion, einem Datenaustausch entlang der gesamten Wertschöpfungskette oder dem »Industrial Internet of Things«. Dafür entwickelt das Institut unternehmensspezifische Technologie- und Assistenzlösungen, individuelle Software zur Systemintegration sowie für den Einsatz von KI in der Produktion. Besucher können sich dazu in der VDMA Technologie Lounge informieren.
Material Hub – Konstruktionswerkstoffe mühelos recherchieren
Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) stellt den „Material Hub“ vor – eine offene, zentrale Materialrecherche-Plattform, die den Zugriff auf Materialdaten aus verschiedensten Datenquellen in einer kompakten Suchmaske ermöglicht. Die Materialrecherche hilft Entwicklern und Konstrukteuren dabei, Werkstoffe zu finden, die für ihre Zwecke geeignet sind.
Eingebettete Bildverarbeitungssysteme – Qualitäts-Inspektionen mit smarter KI-Kamera für Einsteiger
Die Vision Cam AI.go von Imago Technologies ist ein flexibles, vollständig eingebettetes, auf Deep Learning basierendes Bildverarbeitungssystem für die zuverlässige Prüfung von Qualitätsmerkmalen in verschiedenen industriellen Anwendungsbereichen. Die KI-Kamera wurde für Endanwender mit wenig Erfahrung im Bereich der Programmierung oder des maschinellen Sehens entwickelt.
SmartID – Fälschungssichere Produktkennzeichnung zum Schutz vor Produktpiraterie
Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT zeigt in einem Konsortium mit mehreren Fraunhofer Instituten die SmartID – ein Kennzeichnungssystem, mit dem die Echtheit von Produkten oder Verpackungen über die gesamte Lieferkette hinweg per Smartphone geprüft werden kann. Auch vom Endverbraucher. Die Produktidentifikation funktioniert offline und kann einfach und schnell in die Verpackungsherstellung integriert werden.
eMTS – Elektronisches Motortypenschild – Elektronisches Motortypenschild schließt Digitalisierungslücke
Das von der TH Köln entwickelte elektronische Motortypenschild (eMTS ermöglicht die sichere Übertragung von Motorparametern an den Umrichter über das Motorleistungskabel bei geberlosen Antrieben. Das eMTS ersetzt das gewohnte Blechtypenschild und kann so die Automatisierungslücke zwischen Motor und Frequenzumrichter bis zur Steuerung schließen.
keäksack Craft Beer – Brot mal anders
Das Start-up keäksack braut Bier aus überschüssigem Brot, das beim Bäcker nicht verkauft wird. Außerdem gehen 10 Cent pro Flasche an soziale Einrichtungen. Keäksack verbindet so Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung und liefert einen Beitrag zu „Save Food“, der Initiative der UNEP, Messe Düsseldorf und interpack im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. Das Bier kann in der Lounge probiert werden.
Sustainable Processing and Packaging
Der VDMA zeigt sein neues Wissensportal für nachhaltige Prozess- und Verpackungstechnologien anhand von Unternehmensbeispielen. Ob Circular Economy, Funktion und Wert von Verpackungen, relevante Gesetze und Verordnungen, Infografiken, Experteninterviews und Unternehmensbeispiele: In dem Wissensportal Sustainable Processing and Packaging finden Sie Daten, Fakten sowie Hintergrundinformationen ganzheitlich betrachtet, sachlich aufbereitet und kompakt in einer Informationsquelle gebündelt. www.vdma.org/sustainable-processing-packaging.
Mehr Informationen zu allen Exponaten und rund um die interpack finden Sie hier: https://www.vdma.org/interpack.
Abbildung: Messe Düsseldorf