Die Merziger Druckerei (MDV) wird zum 31. Juli ihren Betrieb einstellen. Das meldet die "Saarbrücker Zeitung" auf ihrer Internetseite. Dies haben dem Bericht zufolge der zum Insolvenzverwalter bestellte Saarbrücker Rechtsanwalt Udo Gröner sowie auch der bisherige Geschäftsführer des Unternehmens, Hans-Otto Kutrieb, bestätigt.
Kutrieb räumte demnach gegenüber der SZ ein: "Am 31. Juli schließt die MDV." Betroffen von der Insolvenz ist auch die Tochtergesellschaft Media Serv. Eine weitere MDV-Tochter, die DDV Verlagsgesellschaft, sowie der Gollenstein-Verlag, an dem die MDV ebenfalls beteiligt ist, sind von der Insolvenz vorerst nicht erfasst.
Keine Einigung über Kaufpreis
Es habe seit dem Einleiten des Insolvenzverfahrens im Mai diverse Gespräche mit verschiedenen Interessenten bezüglich einer Übernahme der Druckerei gegeben, "die aber nicht zum Erfolg geführt haben", so Kutrieb weiter. Nach Angaben von Insolvenzverwalter Gröner hat es einen potenziellen Investor gegeben, der an einer Übernahme interessiert gewesen ist. "Aber es konnte keine Einigung über den Kaufpreis der Maschinen in dem Unternehmen erzielt werden. Hier lagen die Vorstellungen zwischen dem Interessenten und dem Kreditgläubiger, an den die Maschinen übereignet worden waren, zu weit auseinander."
An die MDV nur vermietet
Es habe nach den Worten Gröners drei bestimmende Faktoren gegeben, die mit zum Scheitern möglicher Übernahmen beigetragent haben: Grund und Boden des Unternehmens gehören nicht der Firma selbst, sondern befinden sich in fremdem Eigentum und waren an die MDV nur vermietet. Der Maschinenpark wiederum sei als Sicherungsleistung an eine Bank als Kreditgläubiger übereignet worden. Und auch im Binnenverhältnis zwischen Belegschaft und Geschäftsführung habe in der Druckerei einiges im Argen gelegen, so Gröner: "Das Unternehmen ist personell ausgeblutet, einige Leistungsträger im Vertriebsbereich sind bereits aus dem Unternehmen ausgeschieden."