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(11/26/2025 / sbr)

EU-Parlament beschließt Verschiebung der EUDR und Ausnahme für Druckprodukte

Der Bundesverband Druck und Medien e. V. (BVDM) begrüßt die Entscheidung des EU-Parlaments, die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) zu verschieben und die nachgelagerte Lieferkette zu entlasten. Die mögliche Ausnahme für Druckprodukte würde zwar bürokratische Hürden abbauen, wirft jedoch zugleich Fragen nach fairen Wettbewerbsbedingungen für Druckereien in der EU auf.

Mit seiner heutigen Entscheidung folgt das EU-Parlament wesentlichen Änderungsvorschlägen an der EUDR, die der BVDM gemeinsam mit anderen betroffenen Branchen seit vielen Monaten gefordert hat. Insbesondere die Entlastung der nachgelagerten Lieferkette stellt für viele Betriebe eine dringend notwendige Erleichterung dar.

Ebenso richtig ist aus Sicht des BVDM die einheitliche Verschiebung des Anwendungsbeginns um 12 Monate. Die Unternehmen der Druck- und Medienwirtschaft erhalten damit die notwendige Zeit, um sich auf die neuen Rahmenbedingungen vorzubereiten und strukturelle Anpassungen vorzunehmen.

Das EU-Parlament hat sich zudem dafür ausgesprochen, Druckprodukte ganz aus der EUDR herauszunehmen. In diesem Punkt besteht jedoch noch keine Einigkeit mit den EU-Mitgliedstaaten, so dass derzeit unklar ist, ob es wirklich dazu kommt. Eine solche Ausnahme für Druckprodukte würde aus Sicht des BVDM nicht nur Vorteile für EU-Druckereien mit sich bringen. Während Papier weiterhin im Anwendungsbereich der Verordnung bleibt und somit EUDR-konform sein muss, könnten Druckereien außerhalb der EU künftig komplett ohne EUDR-Pflichten produzieren, und dadurch beispielsweise günstigeres Papier aus nicht nachhaltigen Quellen einsetzen. Dies könnte zu Wettbewerbsverzerrungen zulasten von Druckereien in der Europäischen Union führen und den Waldschutz gefährden.

Angesichts der kurzen Zeit bis zum eigentlichen Start der EUDR am 30. Dezember 2025 müssen die anstehenden Trilog-Verhandlungen sowohl hinsichtlich des Anwendungsbereichs als auch des Starttermins nun schnell für Klarheit und Rechtssicherheit sorgen.

Der BVDM wird den Prozess weiterhin eng begleiten und sich für praktikable und faire Lösungen für die Druck- und Medienbranche einsetzen.