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(11/13/2025 / sbr)

Rebranding von Labelexpo in LOUPE

Ab 2026 wird die Labelexpo Global Series in LOUPE umbenannt. Die erste Messe unter dem neuen Markennamen wird die LOUPE Americas 2026 sein, die kommenden September in Chicago stattfinden wird. Der Namenswechsel spiegelt die Tatsache wider, dass die für die Etikettenbranche entwickelte Drucktechnologie (Inline-Flexo, digital und hybrid) nun auch die Bereiche der flexiblen Verpackungen und Faltschachteln adressiert.

Geschichte

In ihren Anfangsjahren konzentrierte sich die Labelexpo auf die Schmalbahn-Konvertierung selbstklebender Etiketten. Im Laufe der nächsten zwei Jahrzehnte weitete die Messe ihren Fokus auf neue Technologien aus, einschließlich Schrumpffolien, Rundumetiketten und In-Mould-Labels, sowie in Richtung neuer Smart-Technologien wie RFID.

In den letzten zehn Jahren wurden flexible Verpackungen ein wachsender Bestandteil der Labelexpo. Dieser Trend begann mit der Einführung der Digitaldruckmaschine HP Indigo 20000. Flexo-Druckmaschinenhersteller wie Bobst, Omet, Lombardi, Nilpeter und Mark Andy entwickelten anschließend breitere Drucksysteme, um flexible Verpackungen bearbeiten zu können. Auch Hersteller von Laminiergeräten begannen auszustellen; neue Zulieferer wie Synthogra kamen hinzu, um Lieferungen flexibler Verpackungssubstrate mit geringer Vorlaufzeit zu ermöglichen. Karlville und Galaxy brachten Beutelherstellungsmaschinen auf die Labelexpo. Lieferanten von Druckfarben und Beschichtungen präsentierten ihre flexiblen Verpackungssysteme.

Eine Umfrage unter den Ausstellern auf der Labelexpo Europe 2025 ergab, dass über 45 Prozent der Befragten ihre Produkte sowohl an Etiketten- als auch an flexible Verpackungskonvertierer verkauft hatten. Die Anmeldedaten der Labelexpo Europe 2023 zeigten, dass ganze 40 Prozent der Besucher gleichermaßen Interesse an flexiblen Verpackungen und Etiketten angemeldet hatten.

Von Flexpack zu Faltschachteln

Nun zeigt sich eine ähnliche Entwicklung in Bezug auf Faltschachteln. Die Anmeldedaten der Labelexpo Europe 2023 zeigten, dass erstaunliche 25 Prozent der Messebesucher Interesse an Faltschachteln bekundeten, lange bevor Faltkartons auf der Messe beworben wurden.

Was verursacht dieses steigende Interesse an Faltschachteln auf der Labelexpo?

Zuerst lässt sich feststellen, dass Faltschachtel-Druckexperten die Messe bereits besuchen, um sich Drucktechnologie anzusehen und andere Zulieferer zu treffen; zweitens spielen Etikettenkonvertierer mit dem Gedanken, in Richtung Faltschachtel zu diversifizieren und hierfür dieselbe Inline-, Digital- oder Hybridtechnologie zu benutzen, mit der sie sich bereits auskennen, und drittens versorgen die größeren Verpackungsdruck-Konzerne alle drei Sektoren − Etiketten, flexible Verpackungen und Faltschachteln − und sind bereits vertraut mit den Kernetikettenkonvertierungstechnologien, die sie auf der Labelexpo vorfinden.

Auf der Labelexpo Europe 2025 zeigte Canon-Edale erstmalig eine Flexo-Druckmaschine, die in einem einzigen Durchlauf fertig bearbeitete, bedruckte und dekorierte Faltschachteln produzierte − mit Inline-Turnbar, Folien, holografischer Cast&Cure-Dekoration und Inline-Flachbettstanzen. Es ist diese Inline-Flexo-Technologie, mit der Etikettenkonvertierer bereits vertraut sind, die das Potenzial hat, die auf Bogenoffsetdruck ausgerichtete Faltschachtelbranche, die auf mehrstufigen Produktionsabläufen und umfangreichen laufenden Arbeiten basiert, zu beeinträchtigen.

Genau wie im Bereich der flexiblen Verpackungen besteht die Herausforderung darin, die richtigen Anwendungen zu finden, bei denen Inline-Flexo-, Digital- und Hybridtechnologien einen Wettbewerbsvorteil schaffen können. Dies ist allgemein der Fall bei Arbeiten in kleinerer Serie mit reichen Veredelungen und kleinerem Format.

Edale war nicht das einzige Unternehmen, das auf der Labelexpo Europe 2025 Faltschachteltechnologie präsentierte. Actega zeigte beispielsweise Beispiele von Kartons mit Barrierebeschichtungen, die PE-Verbundstoffe/in Schichten aufgebaute Verbundstoffe ersetzen, und Konica Minolta zeigte Muster von Kartons mit Digitaldruck.

Die Branche mit an Bord

Durch die Diversifizierung der Labelexpo in Richtung flexibler Verpackungen und jetzt Faltschachtel hat sich die Veranstaltung auf natürlichem Weg zu einer umfassenderen Fachmesse für Verpackungsdruck und Weiterverarbeitung entwickelt, in deren Mittelpunkt jedoch ganz klar noch immer Etiketten stehen. Dies veranlasste das Labelexpo-Team, über eine neue Markenidentität nachzudenken, um die wachsende Präsenz von flexiblen Verpackungen und Faltschachtelkonvertierungstechnologie auf der Messe widerzuspiegeln.
Ein externes Beratungsunternehmen wurde beauftragt, weitreichend zu erforschen, wie die Etikettenbranche und benachbarte Sektoren auf eine Namensänderung reagieren würden. Das Ergebnis war überwiegend positiv.

Nach einer ausgiebigen Diskussion wurde der Name LOUPE gewählt. Warum LOUPE?

Die Lupe ist ein allgegenwärtiges Symbol für Präzision und Qualität in der Etiketten- und Verpackungsdruckbranche. Zudem ist „LOUPE“ ein doppeltes Akronym für „Labels and OUter Pack Embellishment“.

Zur Klarstellung: Die umfirmierte Marke LOUPE steht nicht im Wettbewerb mit allgemeinen Druckmessen wie drupa oder Verpackungsmessen wie Fachpack oder Pack Expo. Es geht vielmehr darum, die von der Etikettenbranche entwickelte Kerntechnologie (Inline-Flexo, Rotationsoffset, digital und hybrid) in neue Marktsektoren einzuführen, wo hervorragende Chancen für zukünftige Entwicklungen bietet.

Sie werden auf der LOUPE keine CI-, Tief- oder Bogenoffsetdruckmaschinen sehen. Was Sie sehen werden, ist die bestehende LOUPE-Lieferantenbasis, die neue Technologie für eine effiziente und rentable Produktion von Etiketten, flexiblen Verpackungen in Kleinserie und Faltkartons mit Inline- und Digitaldruck entwickelt.