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(07/25/2025 / sbr)

Veränderungen in der Geschäftsführung

Nichts ist so stetig, wie der Wandel, sagt der Volksmund. Ein Unternehmen im 155. Jahr seines Bestehens kann davon ein Lied singen und so vermeldet die Carl Krafft & Söhne GmbH & Co. KG aktuelle Veränderungen in der Geschäftsleitung.

Das Traditionsunternehmen aus Düren im Rheinland ist Walzen-Hersteller und als solcher nach eigener Aussage „einer der führenden Anbieter in Europa und der Welt“. Mit den Walzen aus dem Familienunternehmen werden industrielle Anlagen verschiedenster Art ausgestattet; überall dort, wo eine kontinuierliche, bahnförmige Herstellung oder Weiterverarbeitung von Materialien stattfindet. Aber auch z.B. Seiltrommeln für große Krananlagen, Bandtrommeln für große Transportsysteme oder Lauftrommeln für KFZ-Prüfstände sind Teil des Produktspektrums. Neben den Walzen werden Sondermaschinen für die Verarbeitung und Veredelung von Technischen Textilien angeboten, ein Geschäftsbereich, der im Wesentlichen der Tochterfirma Wumag Texroll zuzuordnen ist. An insgesamt drei Standorten beschäftigt das Unternehmen rund 150 Mitarbeiter.

Die bisherige Geschäftsleitung bestand aus den Herren Michael Hess und Peter Kayser, beide auch Gesellschafter. Kayser war für die Bereiche Produktion und Vertrieb zuständig und ist zur Jahresmitte planmäßig ausgeschieden, nachdem er in den rund elf Jahren seiner Tätigkeit einen erfolgreichen Wachstumskurs des Unternehmens begleitet hat.

Michael Hess, der bisher die kaufmännische Seite verantwortet hat, verbleibt als alleiniger Geschäftsführer. Ihm zur Seite stehen aber fortan zwei Prokuristen, die ihn unterstützen und auch die Handlungsfähigkeit der Geschäftsleitung sicherstellen werden.

Wolfgang Römer ist seit über 10 Jahren Konstruktionsleiter im Hause Krafft und war zuvor bereits langjährig bei Wumag Texroll in verschiedenen, verantwortlichen Positionen tätig. Er ist daher nicht nur der Kopf des Sondermaschinenbaus, sondern auch ein ausgewiesener Walzenexperte, mit über 30-jähriger Erfahrung.

Andreas Liffmann stieß vor 4 Jahren zum Krafft-Team dazu und übernahm die Stelle als Vertriebsleiter. Seine Erfahrungen aus dem Maschinenbau und dem Vertrieb erklärungsbedürftiger Investitionsgüter konnte er erfolgreich in die Organisation einbringen und sich schnell in die die Welt des Walzenbaus einarbeiten.

„Ich bin sehr froh und auch dankbar, dass die beiden Mitstreiter sich jeweils bereit erklärt haben, die Verantwortung als Prokuristen zu übernehmen. Das ist ein klares Zeichen von Stabilität und Kontinuität, aber auch ein Bekenntnis zum Unternehmen und zu den Gesellschaftern“, erklärt Michael Hess.

Die neue Geschäftsleitung blickt optimistisch in die Zukunft, sieht sich aber auch mit den aktuellen Marktgegebenheiten konfrontiert, die bereits seit einigen Monaten die weltweiten Verwerfungen in Geopolitik und Wirtschaft reflektieren. So musste man im Vorjahr bereits einen spürbaren Umsatzrückgang hinnehmen und auch das laufende Jahr zeigte eine weitere Abschwächung der Nachfrage. „Obwohl wir mit unseren Aktivitäten in sehr vielen Industrien vertreten sind und unser Geschäft mit Märkten weltweit verknüpft ist, müssen wir leider feststellen, dass es auf praktisch allen Feldern derzeit nicht wirklich prosperiert“, kommentiert Andreas Liffmann die Marktlage, „zu viele Unsicherheiten blockieren geplante Investitionen.“ Michael Hess ergänzt: „Zu den weltweiten Unsicherheiten gesellen sich hausgemachte Probleme in Deutschland. Energieintensive Produktionen werden geschlossen, zum Beispiel in der Papierindustrie, aber auch die Arbeitskosten und bürokratischen Aufwendungen sind eindeutig zu hoch.“

Nachdem diese Situation nun schon seit rund zwei Jahren die Märkte lähmt, hofft die Geschäftsleitung auf Besserung und darauf, dass das ein oder andere Projekt nun doch endlich Fahrt aufnimmt und realisiert wird. „Wir sind in viele Gespräche zu Planungen eingebunden und die Kunden ringen mit ihren Entscheidungen, so dass wir davon ausgehen, dass es in den kommenden Monaten einige positive Impulse geben wird“, berichtet Wolfgang Römer von seinen Erfahrungen.

Derzeit arrangiert sich das Unternehmen mit der aktuellen Situation und passt die Kapazitäten in Teilbereichen durch Kurzarbeit an. Michael Hess: „Das betrifft im Wesentlichen die administrativen Bereiche, während die Fertigung immer noch gut beschäftigt ist und zum Teil sogar mit Terminproblemen kämpft. Wir hoffen, dass die erwarteten Belebungen im Markt so rechtzeitig erfolgen, dass wir in der Produktion tatsächlich weitgehend auf Kurzarbeit verzichten können.“

Darauf hofft auch Jörg Hütten, der als Verantwortlicher für die Produktion seit 10 Jahren dem GL- Team von Krafft angehört: „Wir haben trotz des schwachen Auftragseingangs das Problem, dass wir Terminrückstände aufholen, aber auch die Urlaubszeit mit einplanen müssen, da kommen dann schon mal komische Konsequenzen dabei heraus, aber unsere Belegschaft ist da engagiert und passt sich weitgehend den Schwankungen an.“

Jüngstes Mitglied der Geschäftsleitungsrunde von Krafft ist Stefan Schneider, der seit zwei Jahren dabei ist und die Materialwirtschaft verantwortet. Auch einkaufsseitig verändern sich die Rahmenbedingungen, denn insbesondere der Markt für Stahl und die entsprechenden Halbzeuge ist in Bewegung. „Der Krieg in der Ukraine hatte nicht nur kurzfristig große Auswirkungen im Sinne extrem gestiegener Preise, sondern hat sich auch dauerhaft ausgewirkt, weil das Stahlwerk in Mariupol jetzt fehlt. Die grundsätzliche Wirtschaftsschwäche hat Einfluss auf den Handel, der Standorte schließe, Läger reduziert oder sich ganz aus dem Markt verabschiedet“, erklärt Schneider die Lage.

Viele Herausforderungen warten auf das Team von Krafft und gleichzeitig will man sich auch anderen Themen widmen. Dazu gehören Produktentwicklungen, die sich immer eng am Markt und den Kundenbedürfnissen orientieren, aber auch die Entwicklung von einer eigenen KI-Lösung zur Unterstützung der internen Abläufe. Dabei hat man die Angebotskalkulation einerseits und die Planung der Kapazitäten andererseits im Blick. „Das sind spannende Themen, für die es neue Möglichkeiten gibt“, meint die neue Geschäftsleitung bei Krafft.