NEWS

(06/30/2016 / saj)

Finishing im Fokus der Drupa

"Change the Focus" – mit dem Standmotto formulierte Horizon einen der wichtigsten Trends der Drupa 2016: Die Druckweiterverarbeitung rückt in das Zentrum wirtschaftlicher und produktionstechnischer Planungen. Eine Rekordzahl von Besuchern informierte sich bei dem japanischen Unternehmen über Neuheiten und die integrierte Produktion mit Smart-Finishing-Lösungen.

Rund 260.000 Besucher aus 188 Ländern waren nach Düsseldorf gereist, um sich auf der globalen Leitmesse über technische Innovationen, Weiterentwicklungen und neue Geschäftsfelder der grafischen Industrie zu informieren. Für einen Großteil des Fachpublikums stand dabei ein Besuch in der Halle 6 oben auf der Agenda. Zum ersten Mal präsentierten sich hier Hersteller aus dem Bereich der Druckweiterverarbeitung an einem neuen, zentralen Ort in der Nähe der Digitaldrucktechnikanbieter. 

 

Die Drupa 2016 hat damit auf einen Branchentrend reagiert, der sich in den letzten Jahren immer deutlicher abzeichnete: Angesichts sinkender Auflagenhöhen, häufiger Jobwechsel und starker Nachfrage bei individualisierten Produkten wächst die Bedeutung der Druckweiterverarbeitung. Um Optimierungspotenziale voll ausschöpfen zu können, sollte die automatisierte Druckweiterverarbeitung bei der Konzeption effizienter Produktionsworkflows heute an erster Stelle stehen. Wesentliche Marktchancen bei der Just-in-Time- und On-Demand-Fertigung ab Auflage 1 können zudem nur genutzt werden, wenn die Druckweiterverarbeitung voll integrierter Bestandteil durchgängiger Prozessketten ist.


Besucherrekord


Als ein führender Hersteller im Bereich der Druckweiterverarbeitung und ein technischer Vorreiter bei der Automation zählte Horizon zu den Ansprechpartnern für Besucher, die sich den Herausforderungen des sich verändernden Marktes aktiv stellen wollen. Auf dem - wie es heißt - messeweit größten Stand zum Thema Druckweiterverarbeitung begrüßte das Team mehr Gäste als je zuvor und führte Dialoge mit Vertretern von Druckbetrieben jeder Größe. Das Bild zeigt Eijiro Hori, Präsident Horizon International, und Rainer Börgerding, Geschäftsführer Horizon Deutschland.


"Für uns ist die Drupa 2016 ein überwältigender Erfolg gewesen. Die neue Rolle der Druckweiterverarbeitung spiegelte sich in einem immensen Interesse des Fachpublikums an unseren Lösungen wider", so Börgerding. "Im Mittelpunkt der Gespräche standen dabei neben Neuheiten wie dem Smart-Slitter vor allem die gezeigten Smart-Finishing-Lösungen, mit denen wir die Vorteile einer integrierten Produktion live demonstriert haben. Die positive Resonanz zeigt uns ganz deutlich, dass wir mit unserem Fokus auf Automation und Vernetzung den Nerv der Zeit treffen."


Mit den zukunftweisenden Smart-Finishing-Lösungen setze man erneut einen Meilenstein, wie auch schon mit dem 2012 vorgestellten Smart-Stacker. Die integrierte Lösung für das Schneiden, Sammeln und Stapeln von B2-Bogen erzielte auf der Drupa 2016 den endgültigen Durchbruch: Neun Stück wurden während der Messe verkauft, zwei davon gehen nach Deutschland. Börgerding: "Wir haben den Anspruch, aktuelle Entwicklungen nicht nur zu begleiten, sondern aktiv zu gestalten. Unsere Lösungen sind daher immer einen entscheidenden Schritt voraus."


Smart Finishing live


Vollbesetzte Sitzreihen bei den Live-Präsentationen der Smart-Finishing-Lösungen unterstreichen den großen Informationsbedarf beim Thema der integrierten Produktion. Mehrmals täglich führte ein Moderatorenteam durch eine als einzigartig bezeichnete Smart-Finishing-Installation für die variable Buch- und Broschürenproduktion. In der hybriden Straße wurden nach drei Druckverfahren hergestellte Buchblöcke für die Endfertigung im gleichen Klebebinder vorbereitet. 


Die Buchblockproduktionen aus Offsetsignaturen sowie von Inkjet-Rollen- und Bogendruck mündeten in eine vollautomatische Produktionsstraße mit variablem Neunzangen-Klebebinder und Dreimesserautomaten, gesteuert und überwacht durch einen zentralen Fertigungsleitstand für die Weiterverarbeitung. Neben dem reibungslosen Workflow beeindruckte dabei, wie es heißt, insbesondere die Qualität der produzierten Bücher und Broschüren, von der sich Besucher unmittelbar selbst überzeugen konnten.


"Minimierte Rüstzeiten und Flexibilität sind heute die wichtigen Gütekriterien für vollautomatisierte Fertigungsprozesse. Die reine Druckgeschwindigkeit verliert demgegenüber an Bedeutung für den Produktionsalltag, wie uns auch Messebesucher immer wieder bestätigt haben", so Börgerding. "Mit unseren Smart-Finishing-Lösungen gewährleisten wir die Wirtschaftlichkeit in jeder Auftragssituation, von der Auflage 1 bis zur industriellen Produktion."


Neuheiten und Premieren


Insgesamt zeigten die Japaner rd. 25 Lösungen aus allen Kompetenzbereichen, darunter mehrere Neuheiten. Zu den Publikumsfavoriten zählte dabei laut Horizon eindeutig der Smart-Slitter, mit dem das Unternehmen erstmals das Segment der Multi-Finishing-Lösungen besetzt. Die Maschine integriert das Rillen, Perforieren, Schneiden und Schlitzen digital gedruckter Materialien zu einem einzigen, vollautomatischen Fertigungsprozess. Maximale Präzision werde mittels serienmäßigem Kamerasystem und aufgedruckten Datamatrix-Codes erzielt, sodass sich selbst minimale Schwankungen des Digitaldrucks automatisch ausgleichen lassen sollen.


Als Weltpremiere stellte man außerdem den neuen Vierzangen-Klebebinder vom Typ BQ-480 vor, der durch minimierte Umstellzeiten neue Maßstäbe für die variable Buchproduktion zu setzen verspricht, speziell auch bei der Fertigung von Einzelstücken. Ein weiteres Highlight war die AFV-566-T-6-F, die erste B2-Falzmaschine mit Score Navigator für eine automatische Positionierung der Rillwerkzeuge. Insbesondere bei komplizierten Falzungen könnten dadurch die Rüstzeiten nochmals deutlich reduziert werden. Erstmals war zudem der Foldliner in Aktion zu sehen, der speziell für die Produktion von Broschüren aus B1- oder B2-Bogen entwickelt wurde.


"Unsere Neuheiten verfügen natürlich wie alle unsere Lösungen über die bewährte Touch&Work-Technologie und Touchscreen-Bedienung, durch die Einstellungsarbeiten weitestgehend automatisiert und Makulaturen vermieden werden", sagt Börgerding. "Rüstzeiten verkürzen sich somit auf wenige Minuten oder sogar Sekunden, wenn Wiederholaufträge aus dem Speicher aufgerufen werden."


Horizon Academy


Alle auf der Drupa gezeigten Neuheiten will das Unternehmen auch auf seinem Finishing First Event präsentieren, das am 17. und 18. November in der Horizon Academy stattfinden soll. Ganz ohne Messetrubel können Teilnehmer die Lösungen im Showroom des Trainingszentrums im Live-Betrieb erleben. Horizon bietet damit Gelegenheit, Drupa-Eindrücke zu vertiefen, Entscheidungen fundiert vorzubereiten und mit Experten über die neue Rolle der Druckweiterverarbeitung zu diskutieren. Darüber hinaus erwartet die Teilnehmer eine  Weltpremiere: Erstmals soll in Quickborn der neue Stitch-Liner für die Produktion rückstichgehefteter Broschüren präsentiert werden.