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(02/03/2016 / saj)

Druck- und Papiermaschinenbau mit Rückenwind

Starker Auftragseingang und stabile Umsätze im Jahr 2015 - Weiterverarbeitung verzeichnet starkes Auftrags- und Umsatzplus - "Drupa World Tour" weckt weltweit Interesse an Leitmesse.

Der deutsche Druck- und Papiermaschinenbau geht mit gut gefüllten Auftragsbüchern in das Drupa-Messejahr. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Auftragseingang für Druck- und Papiertechnik um 10%. Die Hersteller von Druckmaschinen melden 9% Auftragsplus. Für Papierverarbeitungsmaschinen gingen letztes Jahr abermals 21% mehr Aufträge ein, nachdem der Auftragszuwachs hier schon 2014 bei 29% gelegen hatte.


"Dass die Nachfrage schon im Vorfeld unserer wichtigsten Branchenmesse so stark anzieht, ist für unsere Mitgliedsunternehmen ein gutes Signal", so Dr. Markus Heering, Geschäftsführer des Fachverbandes Druck- und Papiertechnik im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit Blick auf die Weltleitmesse Drupa, die vom 31. Mai bis zum 10. Juni in Düsseldorf stattfindet. 


In über 40 Veranstaltungen der "Drupa World Tour" auf allen fünf Kontinenten habe er in den letzten Wochen den Eindruck gewonnen, dass die Fieberkurve weltweit steigt. "Die Neugier auf das neue Drupa-Konzept war ebenso greifbar wie das Interesse am technologischen Aufbruch unserer Branche in Richtung Print 4.0", sagt Heering. Der deutsche Druck- und Papiermaschinenbau habe überzeugende Lösungen, sei es für die Digitalisierung, den wachsenden Verpackungsmarkt oder den industriellen Druck. 


Umsätze insgesamt stabil


Durch ihre traditionell starken Auslandsgeschäfte konnten die deutschen Druck- und Papiermaschinenbauer ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahr leicht steigern (1%). Und das, obwohl es im Inland erneut einen starken Umsatzrückgang von 13% gab und sich die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft auf die Nachfrage nach Druck- und Papiertechnik ausgewirkt hat. Nach bisher vorliegenden Zahlen gingen die Exporte in die Volksrepublik in den ersten acht Monaten des Vorjahres um knapp ein Zehntel gegenüber 2014 zurück, während die EU-Länder um 22% zulegten. "China ist weiterhin hinter der EU der zweitgrößte Absatzmarkt für deutsche Druck- und Papiertechnik", so Heering, "dicht gefolgt von den USA, die mit einem Wachstum von 5,5% immer mehr aufholen."


Im Bereich der Papierverarbeitungsmaschinen legten der Inlandsumsatz um 13% und die Auslandsumsätze um 9% zu. Die Hersteller von Druckereimaschinen mussten dagegen abermals Umsatzeinbußen von insgesamt 6% hinnehmen. Im Inland gaben die Umsätze sogar um 24% nach. "Diese Entwicklung hatte sich durch den schwachen Auftragseingang im Jahr 2014 angekündigt. Dass wir bei Druckereimaschinen nun 18% mehr Aufträge aus EU-Ländern und insgesamt fast ein knappes Zehntel Auftragszuwachs sehen, lässt auf ein besseres Jahr 2016 hoffen", sagt Heering.


Digitalisierung geht weiter


Die Drupa 2016 greift mit ihrem Motto "Touch the Future" die Zukunftsthemen auf. Derzeitig gehen Trends hin zu kleineren Auflagen, Individualisierung und Veredelung von Druckerzeugnissen – diese erfordern vernetzte Maschinen, die sich nahtlos in die zunehmend digitalen Workflows der Betreiber einfügen. "Unsere Mitgliedsunternehmen werden die Drupa nutzen, um Einblicke in diese Print-4.0-Prozesswelt zu geben", kündigt Heering an. Der Maschinenbau ermögliche individuelle, begeisternde Druckerzeugnisse – sei es im grafischen Druck, beim Veredeln von Verpackungen oder beim Bedrucken von Armaturen, Textilien, Fliesen, Laminaten und vielen anderen Anwendungen im industriellen Umfeld. 


Die Hersteller von Druck- und Papiertechnik legen in seinem Verband die Basis für eine flexible und automatisierte Druckproduktion von morgen. Ziel sei es, der Kundenindustrie durch Automation mit geeigneten Prozess- und Datenketten von der Vorstufe bis zum Endprodukt zu mehr Produktivität zu verhelfen – hersteller- und branchenübergreifend. Dafür arbeiten u.a. an die 15 Mitgliedsfirmen des Fachverbandes im Arbeitskreis "Prozesskette" an offenen standardisierten Schnittstellen. 


"Der deutsche Druck- und Papiermaschinenbau geht mit dem Rückenwind des guten Geschäftsverlaufs 2015 selbstbewusst in das Drupa-Jahr", erklärt Heering. Er habe in den letzten fünf Monaten auf der "Drupa Word Tour" den Eindruck gewonnen, dass die technische Transformation in Richtung Print 4.0 und die entsprechenden Lösungen des Maschinenbaus mit Spannung erwartet würden. "Wir entwickeln heute Lösungen, mit denen Druckerzeugnisse auch in Zukunft weltweit begeistern werden", zeigt er sich überzeugt.