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(08/12/2015 / saj)

Neuausrichtung greift

Die Heidelberger Druckmaschinen AG ist gut ins neue Geschäftsjahr 2015/2016 gestartet: Die Geschäftszahlen zum ersten Quartal (1. April 30. Juni) zeigen, dass die strategische Neuausrichtung greift und sowohl Umsatz als auch Ergebnis verbessert werden konnten.

Vor allem der Erwerb der europäischen Printing Systems Group (PSG), ein guter Messeverlauf in China sowie Währungseffekte machten sich positiv bemerkbar. Das Unternehmen verfügt damit zum Ende des ersten Quartals über einen weiter gestiegenen Auftragsbestand. "Mit dem Start ins neue Geschäftsjahr sind wir auf gutem Weg, die angestrebten Jahresziele zu erreichen", so Dirk Kaliebe, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Finanzvorstand. "Die Zeit der Restrukturierung ist vorbei, in Zukunft konzentrieren wir uns wieder auf das Managen von Wachstum."

 

Der Umsatz erhöhte sich im Berichtsquartal dank eines guten Auftragsbestands, höherer Serviceumsätze sowie durch Währungseffekte (rd. 40 Mio. Euro) auf 563 Mio. Euro (Vorjahr: 435 Mio.). In allen Regionen wurde der Umsatz gesteigert. Der Auftragseingang legte aufgrund des guten Messeverlaufs in China, zusätzlichen Servicegeschäfts durch die PSG-Übernahme und aufgrund von Währungseffekten (rd. 55 Mio. Euro) auf 703 Mio. Euro (Vorjahr: 588 Mio.) zu.

 

Das operative Ergebnis verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich. So lag das Ebitda bei 46 Mio. Euro (Vorjahr: 6 Mio.) und das Ebit bei 28 Mio. (Vorjahr: -11 Mio.). Beide Kennziffern profitierten von einem Ertrag aus der Übernahme der PSG in Höhe von rd. 19 Mio. Euro. Ohne diesen Beitrag und bereinigt um Währungseffekte im Umsatz betrug die Ebitda-Marge rd. 5%. Der PSG-Ertrag kompensierte negative Sondereinflüsse aus nachlaufenden Aufwendungen von rd. 15 Mio. Euro für im Vorjahr abgeschlossene Altersteilzeitvereinbarungen. Beim Ebit nach Sondereinflüssen gelang somit eine deutliche Steigerung von -11 Mio. auf 13 Mio. Euro.

 

Das Finanzergebnis fiel mit -14 Mio. Euro besser als im Vorjahresquartal (-17 Mio. Euro) aus. Das Ergebnis vor Steuern (-1 Mio. nach -28 Mio. Euro im Vorjahresquartal) und das Ergebnis nach Steuern (-4 Mio. nach -34 Mio. im Vorjahresquartal) waren annähernd ausgeglichen.

 

Zum Quartalsstichtag am 30. Juni stieg das Eigenkapital auf 337 Mio. Euro (31. März: 183 Mio.). Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von rd. 15% (8%). Hauptgrund hierfür war die deutliche Erhöhung des Abzinsungssatzes für die inländischen Pensionen von 1,7% zuvor auf 2,7% zum Stichtag.

 

Im Wesentlichen aufgrund von Auszahlungen zum Erwerb der PSG in Höhe von saldiert rd. 8 Mio. Euro und im Rahmen der Maßnahmen zur Portfoliooptimierung in Höhe von rd. 9 Mio. lag der Free Cashflow nach dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2015/2016 bei -35 Mio. (Vorjahresquartal: -66 Mio.). Die Nettofinanzverschuldung stieg im Berichtsquartal leicht auf 277 Mio. Euro (31. März: 256 Mio.) und liegt so weiterhin auf niedrigem Niveau. Damit konnte der Leverage (Verhältnis der Nettofinanzverschuldung zum Ebitda ohne Sondereinflüsse der letzten vier Quartale) inkl. der Zahlung des Kaufpreises für PSG unter dem Zielwert von 2 gehalten werden.

 

Im Juli wurde nach der Begebung einer Wandelanleihe und einer Unternehmensanleihe ein weiterer Schritt zur langfristigen Finanzierung der Strategie abgeschlossen. So wurde mit einem Bankenkonsortium als dritte Säule des Finanzierungsrahmens vereinbart, die revolvierende Kreditfazilität mit einem Volumen von künftig 250 Mio. Euro bei einer Laufzeit bis Ende Juni 2019 vorzeitig zu verlängern.

 

"Unser optimierter Finanzierungsrahmen bildet ein solides Fundament für die weitere strategische Neuausrichtung und das geplante Wachstum des Unternehmens", sagte Kaliebe.

 

Zum 30. Juni beschäftigte der Konzern inkl. der 384 neuen Mitarbeiter von PSG 11.865 Mitarbeiter, zuzüglich 426 Auszubildender (Vorjahr: 12.454, zuzüglich 493).

 

Ausblick


Vor dem Hintergrund der soliden Auftragsentwicklung strebt das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 2 bis 4% an. Es  rechnet wie im Vorjahr damit, dass der Umsatzanteil in der zweiten Jahreshälfte höher ausfallen wird als in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres.

 

Unter der Prämisse, dass die Initiativen zur Margensteigerung und Portfoliooptimierung im laufenden Geschäftsjahr wie geplant greifen, geht man davon aus, dass im Geschäftsjahr 2015/2016 eine operative Marge gemessen am Ebitda von min. 8% vom nunmehr währungsbereinigten Umsatz erreicht werden kann. Das Segment "Equipment" soll zu diesem Ergebnis innerhalb einer Bandbreite von 4 bis 6% beitragen und "Services" mit 9 bis 11%. Im Segment "Financial Services" werden Kundenfinanzierungen weiterhin primär externalisiert. Es soll auch künftig einen positiven Ebitda-Beitrag leisten.