Der Wandel der weltweiten Druckindustrie hat neue Herausforderungen für die gesamte Branche mit sich gebracht. Um den aktuellen Anforderungen der Anwender gerecht zu werden und die Führungsposition auch weiterhin zu behaupten, hat sich auch die Heidelberger Druckmaschinen AG neu ausgerichtet und die Unternehmensstrategie entsprechend weiterentwickelt. Im Vordergrund aller Aktivitäten steht der Nutzen für die Kunden und deren Erfolg.

Das Produktportfolio wird neben den traditionellen Hauptmärkten des Werbe- und Verpackungsdrucks auf die künftigen Wachstumssegmente des Weltmarktes weiter ausgerichtet, die im Besonderen die Bereiche von Digitaldruck, Verbrauchsmaterialien und Services umfassen. Dieser Ansatz ist nun auch im neuen Print Media Center (PMC) Commercial in Wiesloch-Walldorf abgebildet. Damit erfolgt auch der Startschuss zur nächsten Drupa. 

"Im Fokus stehen nicht mehr nur die Maschinen, sondern vielmehr der integrierte Gesamtprozess und alle dafür erforderlichen Komponenten", erklärte Vorstandsvorsitzender Dr. Gerold Linzbach. "Im Mittel­punkt unseres Handelns steht immer der Nutzen, den wir unseren Kunden bieten; denn nur wenn unsere Kunden erfolgreich sind, können auch wir erfolgreich sein."

Im Fokus der Neuausrichtung geht es darum, das Kerngeschäft des Bogenoffsets profitabel aufzustellen und die Wachstumsfelder von Digital, Services und Verbrauchs­materialien weiter darin zu unterstützen, sich eigenständig und erfolgreich zu etablieren. Dieser neue Weg wird auch durch eine veränderte Markendarstellung sichtbar.

An drei Tagen kamen insgesamt über 500 Interessenten aus aller Welt, um die Neueröffnung zu feiern. Auf einer Gesamtfläche von über 4700 qm erlebten sie die integrierte Druckproduktion, bei denen der Nnutzen den roten Faden durch die Praxisvorführungen bildet. Mittelpunkt ist eine innovative Präsenta­tions­­­plattform, die über interaktive Medien die Themen Workflow, Verbrauchsmaterialien und Service und deren Rolle im Gesamtprozess aus Sicht des Anwenders in Bezug auf eine qualitativ hochwertige und stabile Produktion vermitteln soll. 

Zusammen mit dem Print Media Center Packaging entsteht auf diese Weise in Wiesloch-Walldorf das - wie es heißt - weltweit größte Vorführzentrum für den Akzidenz- und Verpackungsdruck der Industrie. Das PMC Packaging besteht seit 2008 und bietet auf ca. 5400 qm Know-how rund um die Faltschachtelproduktion, Druckveredelungen und verschiedenste Spezialanwendungen. 

Insgesamt arbeiten in den beiden PMCs 100 Beschäftigte und zehn Auszubildende, die letztes Jahr nahezu 1200 individuelle Vor­führungen durchgeführt haben. Bei Open-House- und anderen Veranstaltungen kamen zusätzlich insgesamt über 2000 Besucher.

Eingebunden sind beide Center in das weltweite PMC-Network, das mit Kennesaw bei Atlanta den amerikanischen und mit Qingpu bei Shanghai den asiatischen Markt bedient.

Das sind die heutigen Herausforderungen

Druckereien sehen sich bekanntlich einem immer größeren Wettbewerb ausgesetzt: Die Preise fallen und die Lieferzeiten müssen immer weiter verkürzt werden. Dies bei immer kleineren Auflagen und häufigem Auftragswechsel. Um nachhaltig profitabel zu sein, benötigen die Anwender einen umfangreichen Service für effektive und zuverlässige Produktionsprozesse, das richtige Equipment für wirtschaftlich optimale Investitionen und einfachsten Zugang zu allen benötigten Verbrauchsmaterialien. Hier soll das PMC Commercial mit seinem Angebot an Digital-, und Offsetmaschinen, Softwaremodulen, Dienstleistungen und Verbrauchsmaterialien quasi für jede Anforderung konkrete und praxisnahe Unterstützung bieten.

Zu den Aufgaben gehören Vorführungen und Veranstaltungen, aber auch anwendungstechnische Trainings für Anwender, Instrukteure, Vertriebsmitarbeiter und Anwendungsberatung. Dabei werden gleichermaßen jene Interessenten angesprochen, die eine Investition tätigen, als auch solche, die neue Ideen für Geschäftsmodelle suchen und sich einen Überblick über künftige Trends verschaffen wollen.

Bei den regelmäßig stattfindenden Info-Days werden Themen wie Digitaldruck, Verpackungsdruck, UV-Druck, wirtschaftliche Produktion von Kleinauflagen oder Differenzierung durch Veredelung in allen Facetten vermittelt. An jedem dritten Donnerstag eines Monats gibt es Open-Days, an denen sich die Interessenten  einen Überblick über aktuelle Lösungen verschaffen können - und zwar ohne vorherige Anmeldung.

Nutzen praxisnah vorführen

Breiter Raum soll im neuen Center jenen Themen gewidmet werden, mit denen die Anwender ihre täglichen Herausforderungen meistern können. Dazu zählen Services, die ihnen den Rücken freihalten sollen und rund um die Uhr zur Verfügung stehen. So die Remote-Services, die per Fernzugriff z.B. Störungen bereits erkennen, bevor es zum möglichen Stillstand der Produktion kommt. Für den Anwender bedeutet dies den Vorteil der - wie es heißt - höchstmöglichen Verfügbarkeit der eigenen Produktion. Mit den Performance-Services erhält der Anwender Zugriff auf das Expertenwissen des Herstellers und kann die Gesamteffizienz seiner Produktion mithilfe eines maßgeschneiderten Gesamtpakets steigern. Hiermit will Heidelberg die Rolle als Partner unterstreichen, da sich die Kosten für den Anwender an den in der Praxis erreichten Verbesserungen bemessen.

Die ausgestellten Maschinen für den Digital- und Offsetdruck unterstützen die Anwender in ihren Geschäftsmodellen – und zwar heute wie künftig. Im Digitaldruckbereich arbeitet das Unternehmen verstärkt mit Partnern zusammen, um den Interessenten Zugriff auf marktführende Techniken zu ermöglichen und gleichzeitig zeitnah innovative Lösungen zu bieten. Dies sind z.B. Einstiegslösungen für den Akzidenzdruck auf Basis der Ricoh-Tonertechnik sowie die Inkjet-Technik von Fujifilm für den industriellen Digital­druck im Etiketten- und Verpackungsmarkt. 

Bei den Offsetmaschinen werden z.B. alle notwendigen Trocknertechniken und ihre spezifischen Anwendungen gezeigt. Neben klassischer Trocknung und UV sind einige Maschinen auch  mit energie­sparenden LED- oder LE-UV-Trocknern ausgerüstet, um vielfältigste Formen von Veredelungen umzusetzen. Bei allen Maschinen wird laut Hersteller auf automatisierte Prozesse und einfachste Bedienung Wert gelegt, damit auch bei wechselnden Bedienern eine konstant hohe Produktionsleistung und Qualität erzielt wird. 

Auch die Weiterverarbeitungsmaschinen für das Schneiden und Falzen lassen sich je nach Anforderung in den Workflow "Prinect" integrieren. Auf diese Weise können z.B. Voreinstelldaten aus der Vorstufe und dem Druck übernommen oder Betriebsdaten für eine exakte Preiskalkulation ausgegeben werden.

Als Beispiel für neue Geschäftsmodelle ist die Inkjet-Maschine für den mehrdimensionalen Druck ein Highlight im neuen PMC. Hier können dreidimensionale Objekte mit individuellen Schriftzügen und Logos bedruckt werden. Damit wird erst, wie es heißt, der Beginn der neuen Möglichkeiten des Drucks gezeigt, der über die klassische zweidimensionale Bedruckung flacher Materialien hinausgeht.

Bekanntlich steht und fällt alles mit den richtigen Verbrauchsmaterialien, die der Anwender zur richtigen Zeit am richtigen Ort braucht. Hier beraten die Experten mit ihrem Anwendungs-Know-how, um die passenden Verbrauchsmaterialien für die  individuellen Bedürfnisse zu liefern. Im Vorfeld werden die besten verfügbaren Materialien qualifiziert und der Interessent erhält ein umfassendes Portfolio aus einer Hand. Die Materialien lassen sich auch über das Internet bestellen. 

Künftig soll der digitale Marktplatz über E-Commerce ausgebaut und z.B. eine Plattform für Chats mit den Experten eingerichtet werden.