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(11/20/2014 / saj)

Keine Druckmaschinen mehr von Müller Martini

Aufgrund anhaltender Absatzschwierigkeiten hat das Schweizer Unternehmen entschieden, die Produktion von Druckmaschinen in der ersten Hälfte 2015 einzustellen. Den Service für die weltweiten Betreiber will es aber auch in Zukunft sicherstellen.

Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung konzentriert sich Müller Martini künftig auf die Druckweiterverarbeitung, die mit der kürzlich erfolgten Übernahme des Service- und Ersatzteilgeschäfts für die Sammelhefter, Klebebinder und Fadensiegelmaschinen der Heidelberger Druckmaschinen AG weiter gestärkt wurde.

Hintergrund für diese Entscheidung sind die seit längerer Zeit stark zurückgehenden Umsätze der Sparte "Druckmaschinen", die in den letzten Jahren trotz massiver Kurzarbeitsphasen im Produktionswerk im deutschen Maulburg nur z.T. aufgefangen werden konnten. Nachdem der traditionelle Markt mit Formulardruckmaschinen in den letzten Jahrzehnten stark geschrumpft war, hatte sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren auf neue Geschäftsfelder konzentriert. Ziel war es, den formatvariablen Rollenoffset für Labels und flexible Verpackungen im wachsenden Verpackungsmarkt zu etablieren.

"Die breite Einführung der Offsettechnologie in den Verpackungsmarkt ist uns trotz umfangreicher Investitionen und jahrelanger Anstrengungen leider nur punktuell  gelungen", konstatiert CEO Bruno Müller. Da die etablierten Geschäftsfelder wie z.B. Sicherheits- oder Akzidenzdruck die fehlenden Volumina in den letzten Jahren bei weitem nicht kompensieren konnten, schätzt das Unternehmen die Chancen auf einen erfolgreichen Turn-around aus eigener Kraft als äußerst gering ein. Auch blieb die Suche nach geeigneten Partnern im Verpackungsmarkt erfolglos.

Vor diesem Hintergrund hat Müller Martini entschieden, die Produktion von Druckmaschinen bei der Müller Martini Druckmaschinen GmbH in Maulburg  einzustellen und den Transfer des Produktionswerks in ein Service-Dienstleistungsunternehmen für die installierten Maschinen im Markt zu starten. Insgesamt könnten von dieser Maßnahme bis zu 80 Arbeitsplätze betroffen sein. Für diese Mitarbeiter sollen sozialverträgliche Lösungen gesucht werden. Auch für die Auszubildenden würden individuelle Anschlusslösungen geprüft.