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(11/14/2014 / saj)

UV-Pionier Gerhard Metz verstorben

Der Gründer der IST-Metz-Firmengruppe ist am Dienstag nach kurzer Krankheit in Waren an der Müritz verstorben. Er kannte fast alle seiner rd. 500 Beschäftigten mit Namen, der gute persönliche Draht war ihm immer wichtig. Gemeinsam mit seiner Frau Renate hat er das in Nürtingen-Zizishausen ansässige Unternehmen zu einem international erfolgreichen Hersteller von UV-Anlagen aufgebaut.

In seiner Heimat in Mecklenburg-Vorpommern machte er zunächst eine Lehre als Schlosser, absolvierte dann ab 1953 gleich drei Ingenieurstudiengänge und war einer der ersten DDR-Ingenieure für Flugzeug-Strahltriebwerke. Als die DDR Anfang 1961 ihr eigenes Flugzeugbauprogramm strich, war für Metz und seine Frau der Wechsel in den Westen nicht nur eine berufliche Frage. Die Flucht kurz vor dem Mauerbau nach West-Berlin führte die junge Familie schließlich nach Nürtingen, wo Gerhard Metz wieder Arbeit als Triebwerk-Prüfstand-Ingenieur fand.

 

Die nächste Station war seine Anstellung bei der Firma Hildebrand in Oberboihingen im Jahr 1966, wo er zunächst als Assistent der Geschäftsführung, dann als Konstruktionsleiter und stellvertretender Geschäftsführer aufstieg. Dort entwickelte Metz die ersten Anlagen zur Trocknung von Oberflächenbeschichtungen mittels ultraviolettem Licht. Diese Anlagen waren derart erfolgreich, dass zunächst unter der Regie der Firma Hildebrand und ihres Partners Werner & Pfleiderer mit der STG ein eigenes Unternehmen gegründet wurde, das Gerhard Metz beim Konkurs der Firma Hildebrand 1982 schließlich vollständig übernahm.

 

Der Aufschwung mit Anlagen zur UV-Trocknung ging stetig weiter, und mit dem Aufwärtstrend stiegen auch die Umsätze und die Mitarbeiterzahlen. Metz ist zu den unermüdlichen Pionieren der UV-Branche zu zählen, der maßgeblich daran beteiligt war, dass sich diese Technik etablieren konnte. Heute umfasst die Firmengruppe 16 Unternehmen, darunter Niederlassungen auf der ganzen Welt.

 

Im Jahr 2000 wurde Gerhard Metz die Wirtschaftsmedaille in Anerkennung der Verdienste um die Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg verliehen. 2001 erfuhr er eine weitere Würdigung seines Lebenswerks und wurde zum Ehrenvorsitzenden des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, Fachabteilung Oberflächentechnik, ernannt.

 

Nach dem Rückzug aus dem operativen Geschäft zog das Ehepaar zunächst an den Tegernsee. Später kehrte es zurück in seine Heimat in Waren an der Müritz. Nürtingen blieb Gerhard Metz weiterhin verbunden. Regelmäßig besuchte er die Firma, um auf dem Laufenden zu sein und um Freunde zu treffen.