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(12/17/2013 / saj)

Akzidenzdrucker setzen auf lange Wendemaschinen

Akzidenzdruckereien in Industrieländern verfolgen oft als Geschäftsmodell eine Kostenführerschaft. Durch ihre Preset-Funktionalitäten über die gesamte Maschine hinweg - vom Anleger über die Druckwerke inkl. der Wendung, bis hin zum Ausleger - entwickelt sich hier die Speedmaster XL 106 der Heidelberger Druckmaschinen AG zu einem Maßstab im Format 70 x 100 cm.

Vorgestellt wurde sie auf der Drupa 2012 und seither sind über 300 lange Wendemaschinen als Acht-, Zehn- oder Zwölffarben im Markt installiert, wobei die meisten davon in Ländern wie England, Deutschland, den USA, Japan, Belgien und der Schweiz produzieren. Die Druckereien schätzen an ihr nach Herstelleranagben die dauerhaft stabile Maschinenleistung, mit der die höchste Anzahl an verkaufsfähiger Druckbogen wirtschaftlich umgesetzt werden kann, dies bei einer großen Bandbreite an Bedruckstoffen. 

 

Die XL 106 bietet, wie es heißt, das breiteste Konfigurationsspektrum im Format 70 x 100. Es gibt sie von zwei bis 19 Werken mit oder ohne Wendeeinrichtung. Als maßgeschneiderte Maschine ist sie als LPL-Konfiguration (Lack-Wendung-Lack), als Duo-Press mit Flexo- vor Offsetdruckwerken oder als rotative Stanze für z.B. Inmould-Etiketten erhältlich. In der LPL-Version werden in einem Durchgang die Vorder- und Rückseite des Bogen bedruckt und lackiert, und der Bogen kommt derart trocken auf den Stapel, dass er direkt weiterverarbeitet werden kann, was einen Produktivitätsgewinn von 30 bis 40% gegenüber einer Geradeausmaschine bedeutet. 


Höchste Flexibilität und beste Lieferzeiten  


Vor kurzem investierte der britische Werbedrucker Stephens & George mehr als 7,1 Mio. Euro in zwei neue Achtfarben-Wendemaschinen, die 18.000 Bogen/Std. schaffen. Zur Vollausstattung gehören der Rollenquerschneider Cutstar, das Inline-Mess- und Regelsystem Prinect Inpress Control und der automatische Plattenwechsler Autoplate XL. 


"Dieses Mal haben wir uns auch ein Angebot von einem anderen Lieferanten unterbreiten lassen, aber nach der Bewertung meines Druckereileiters und von mir sind wir wieder bei Heidelberg gelandet", erklärt Geschäftsführer Andrew Jones. "Wir sind davon überzeugt, dass die XL 106 allen anderen Maschinen überlegen ist." 


Stephens & George hatte bereits auf der Drupa zwei XL 106 bestellt, darunter die weltweit erste Achtfarben mit 15.000 Bogen/Std. Höchstgeschwindigkeit sowie eine Fünffarben mit 18.000 und damit Produktivitätssteigerungen erreicht. Um die weiterhin hohen Auftragsbestände zu bearbeiten, wurden nun die beiden neuen Maschinen bestellt. 


"Unsere durchschnittlichen Auflagenhöhen sind in den letzten Jahren von 7500 auf 6500 gesunken, so dass kürzeste Rüstzeiten für uns sehr wichtig sind", sagt Jones. Die erste der neuen Maschinen soll im Februar 2014 geliefert werden, die zweite dann ein Jahr später, wobei dann auch eine ältere Maschine ersetzt werden soll. 

 

Wettbewerbsfähig durch neueste Maschinentechnik 


Auch die englische Akzidenzdruckerei Westdale Press in Cardiff hat sich mit der Bestellung von zwei XL-106-Zehnfarbenmaschinen wieder für dieen Maschinenhersteller entschieden. "Wir hatten in der Tat mit dem Gedanken gespielt, einen anderen zu nehmen, aber schlussendlich haben wir das größte Vertrauen in die Technologie von Heidelberg, mit der wir auch bisher arbeiten", beschreibt Geschäftsführer Alan Padbury (Bild). 


Im Drucksaal stehen bereits zwei weitere XL im Formet 75 x 105 cm. "Von unserer neuen  XL 106 mit Prinect Inpress Control und Autoplate XL sowie einer Geschwindigkeit von 15.000 Bogen/Std. erwarten wir eine zweistellige Produktivitätssteigerung. Diese Maschine wird im April 2014 geliefert und dann eine ältere Maschine ersetzen, welche die weltweit erste Speedmaster-XL-Zwölffarben-Wendemaschine war." 


Produzieren wird die neue Maschine hauptsächlich kleinere Auflagen zwischen 500 und 10.000 Bogen. Ein Jahr später soll dann die XL-106-Zehnfarben-Wendemaschine installiert werden, ausgestattet mit Prinect Inpress Control und einer Geschwindigkeit von 18.000 Bogen/Std. Auf ihr sollen dann die längeren Auflagen produziert werden. Westdal Press rechnet allein auf dieser Maschine mit 70 Millionen Drucken pro Jahr. 
Die 140 Mitarbeiter stellen u.a. Broschüren, Direktmails, Kalender und Hochglanz-Zeitschriften her.

 

Gearbeitet wird rund um die Uhr. "Selbst in den Krisenzeiten sind wir profitabel geblieben. Inzwischen sehen wir eine Marktbelebung und Drucksacheneinkäufer, die für Qualität auch Geld ausgeben", so Padbury. 

 

Zufriedene Anwender 


Der größte Markt für die langen Wendemaschinen des Typs Speedmaster XL 106 stellt nach wie vor Deutschland dar, wo auch dieses Jahr wieder etliche Unternehmen investiert oder Folgeaufträge platziert haben. Genauso sieht es aber auch bei Druckereien in den USA, in Japan oder England aus. Den Marktanteil bei langen Wendemaschinen im Format 70 x 100 cm konnte der Hersteller vom Neckar nach eigenen Angaben damit auf fast 80% steigern.