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(07/13/2022 / sbr)

Oechsler baut Kapazitäten für additive Serienfertigung auf Polymerbasis aus

Die Oechsler AG („Oechsler“), eine Unternehmensgruppe der Kunststofftechnik mit globaler Präsenz und Hauptsitz in Ansbach/Mittelfranken, baut ihre Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Additive Manufacturing-Pionier Carbon aus und erweitert so die Produktionskapazitäten in einer der weltweit größten additiven Serienfertigungen auf Polymerbasis.

Bereits seit 2004 betreibt die Oechsler-Gruppe einen Produktionsstandort in Taicang, nahe der Großmetropole Shanghai. Zentrales Erfolgskriterium beim Ausbau des 3D-Drucks als zukunftsweisende Fertigungstechnologie war für den Kunststoffspezialisten der Aufbau einer globalen Produktionsinfrastruktur. Mit der 2016 in Deutschland eingeleiteten Industrialisierung der additiven Fertigung (AM) hat Oechsler ein zweites Standbein neben der etablierten Spritzguss-Technologie in rekordverdächtigen 15 Monaten aufgebaut. Nur wenige Monate später hat das Unternehmen in der chinesischen Produktionsstätte binnen acht Monaten ebenfalls eine Serienfertigung mit 120 Industriedruckern von Carbon installiert. Aktuell umfasst die additive Serienfertigung in Taicang eine Produktionsfläche von 1800 Quadratmetern.

Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit haben Oechsler und Carbon gemeinsam mit Endkunden zahlreiche 3D-gedruckte Produkte entwickelt und in die Serienproduktion überführt. Dazu zählen Prestigeprojekte wie Schuhsohlen, American-Football-Helme für den US-amerikanischen Sportartikelhersteller Riddell sowie Fahrradsättel für Mountainbike-Ikone Specialized. Dabei hat der asiatische Standort von Oechsler aufgrund seiner hohen Produktionskapazität eine besondere Bedeutung für die strategische Partnerschaft der beiden Industriepioniere.

Die jetzt vereinbarte Verlängerung der Partnerschaft zwischen Carbon und Oechsler beinhaltet eine achtstellige Investition seitens des fränkischen Mittelständlers in den chinesischen AM-Standort. Damit wird die Produktionskapazität auf über zwei Millionen Teile pro Jahr ausgeweitet.

Phil DeSimone, Mitbegründer und Co-CEO von Carbon, sagt: „Unsere weltweiten Produktionsnetzwerkpartner sind eine wesentliche Säule des Ökosystems von Carbon. Mit Oechsler verbindet uns eine enge Partnerschaft, die additive Serienfertigung und echte Innovation ermöglicht. Durch den Ausbau unserer strategischen Partnerschaft erweitern wir unsere ‚Idea-to-Production‘ Plattform und können so gemeinsam neue Märkte erschließen. Wir sind überzeugt, dass dies ein weiterer Meilenstein für unsere Kunden ist, um ihre Produkte zu verbessern und noch schneller auf den Markt zu bringen.“

Carbons „Idea-to-production“-Plattform bietet Technologie-Portfolio

Der 3D-Druck-Pionier Carbon bietet ein breites Technologie-Portfolio bestehend aus Industriedruckern, verschiedenen Kunstharz-Materialien und Software, wie beispielsweise Design Engine – einer Software, die das Erstellen von Lattice- Strukturen ermöglicht. Beim Druck selbst wird flüssiges Harz mit der patentierten DLS- Technologie kontinuierlich aufgetragen und unter Einwirkung von UV-Licht und Sauerstoff ausgehärtet. Mit diesem innovativen Technologie-Paket können die Kunden von Carbon unterschiedlichste Produkte nahtlos nacheinander fertigen. So hat Oechsler im Rahmen seiner additiven Serienproduktion bereits sieben verschiedene Anwendungen an einem Tag gefertigt.

Die „Idea-to-production“-Plattform steht den Kunden von Carbon im Rahmen eines Abonnementmodells zur Verfügung. Während die Anschaffung von technischem Equipment für die additive Fertigung üblicherweise mit hohen Investitionen und einer schrittweisen Veralterung der Hardware einhergeht, bietet das Abonnementmodell zahlreiche Vorteile. Durch regelmäßige Software-Updates, die Bereitstellung von Materialien sowie automatische Remote-Updates seiner Drucker liefert der 3D-Druck- Pionier seinen Kunden laufend neue Funktionen, Fähigkeiten und eine ständig verbesserte Benutzerfreundlichkeit und ermöglicht ihnen so schnellere und genauere Drucke sowie ein ausgefeiltes Prozessmanagement.

Dr. Claudius Kozlik, CEO der Oechsler AG, sagt: „Aus unserer Erfahrung bietet das Abonnementmodell von Carbon neben der finanziellen Vorhersehbarkeit der Anschaffungs- und Wartungskosten große Vorteile für die sich schnell entwickelnde additive Fertigungsindustrie. Insbesondere der Echtzeit-Support, integrierte Servicepakete ohne zusätzliche Kosten und eine kontinuierliche Leistungsverbesserung über unkomplizierte Updates, ermöglichen uns seit vielen Jahren Höchstleistungen in der Produktentwicklung und der additiven Serienfertigung zu erbringen.“

Pre- und Post-Entwicklung gewinnt an Bedeutung

Die durch Additive Manufacturing ermöglichte Variabilität im Produktportfolio muss auch in den Pre- und Post-Prozessen abgebildet werden. Die in den vergangenen Jahren von Oechsler aufgebaute Expertise, insbesondere bei der Nachbereitung von 3D-Druck-Komponenten, ist daher ein weiteres Erfolgskriterium der Serienproduktion beim technologieorientierten fränkischen Kunststoffspezialisten – mittlerweile entspricht der Druck selbst nurmehr rund 50 Prozent der Wertschöpfungskette. Dazu gehören Nachbearbeitungsschritte wie Reinigen und Hitzebehandlung, die den Komponenten erst ihre definierten mechanischen Eigenschaften geben.

Oechsler und Carbon planen Einstieg in neue Märkte

Mit dem Ausbau ihrer strategischen Partnerschaft wollen Carbon und Oechsler die Produkt- und Prozessentwicklung weiter vorantreiben und Innovation und Produktion künftig ressourceneffizienter gestalten sowie Optimierungen realisieren. Langfristig wollen die Partner gemeinsam neue Märkte erschließen, Designer sowie Ingenieure ihrer Kunden dabei unterstützen, neue Produkte zu entwickeln und so eine führende Position im weltweiten Additive Manufacturing-Markt einnehmen. Die Verbindung aus der herausragenden Technologie von Carbon und dem Entwicklungs- sowie Prozess- Know-how von Oechsler ermöglicht den Partnern, schnell und flexibel Produkte für ihre Kunden zu entwickeln und in Serie zu produzieren – und das auf einer der weltweit größten additiven Serienfertigungen auf Polymerbasis.