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(06/10/2022 / sbr)

Problem sucht Lösung

3D-gedruckte Bauteile ermöglichen innovative Lösungen auch im medizinischen Umfeld. Dabei sind kreative Handlungsfelder beispielsweise für Implantate, Simulatoren und Operationshilfsmittel entstanden, die bei optimaler Kenntnis und Nutzung der Drucktechnologien neuartige medizinische Möglichkeiten eröffnen. Ansätze hierfür bietet die SKZ-Fachtagung „3D-Druck - Was Mediziner erwarten“ am 5. Juli in Würzburg.

Für die Umsetzung innovativer Lösungen ist der intensive Austausch von Medizinern und Ingenieuren notwendig. Um dies zu ermöglichen, organisiert das SKZ am 5. Juli 2022 unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Groll vom Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe der Medizin und der Zahnheilkunde der Universitätsklinik Würzburg einen neuartigen Veranstaltungs-Prototypen. Im Rahmen eines Fachtages „Klinische Fragestellungen für den 3D-Druck: Problem sucht Lösung!“ sollen kreative Köpfe aus der Medizin mit findigen Problemlösern (Maschinenbauern, Kunststoffexperten, Konstrukteuren) auf dem Gebiet des 3D-Drucks kommunizieren und Ansätze finden. Starke Impulse, die dadurch für beide Seiten entstehen, können in einer Workshopatmosphäre vertieft werden.

Der Einsatz von 3D-Druckern ist auch im Bereich der Zahnmedizin auf dem Vormarsch und wird die konventionellen Methoden deutlich mehr revolutionieren als in vielen anderen medizinischen Bereichen. Einen kompletten Zahnersatz aus dem 3D-Drucker gibt es zwar noch nicht, aber in den Praxen der Oralchirurgen spielt die digitale Modellierung inzwischen eine tragende Rolle. Dreidimensionales Röntgen, Scannen und Drucken helfen dem Fachzahnarzt dabei, präziser zu arbeiten und damit Behandlungsrisiken für den Patienten zu minimieren. Auch wurden bereits Zähne aus Kunstharz und anderen Polymeren mittels 3D-Drucker hergestellt. Ebenso können Zahnbürsten mit diesem Druckverfahren hergestellt werden.

Technologien und Qualitätskontrolle des 3D-Druck im Mittelpunkt

„Aus diesem Grund befassen wir uns in der ersten Session der Tagung schwerpunktmäßig mit dem Einsatz des 3D-Drucks in der Zahnheilkunde und haben hierzu gleich drei ausgewiesene Experten aus der Abteilung Funktionswerkstoffe der Medizin und Zahnheilkunde des Universitätsklinikums Würzburg eingeladen“, so Groll. Zunächst berichtet Dr. Christian Höhne über die Verwendung von 3D-Drucktechnologien in der prothetischen Zahnmedizin. Anschließend erläutert Dr. Stefan Keß in seinem Vortrag die Zukunft des 3D-Drucks in der Kieferorthopädie. Dr. Dr. Hartmut Böhm stellt schließlich Routinen, neue Entwicklungen und Visionen aus dem 3D-Druck in der MKG-Chirurgie vor. Die Qualitätskontrolle während des Druckprozesses bedeutet eine große Herausforderung, da die Messungen zerstörungsfrei ablaufen und auf den Einsatz spezieller Marker verzichten müssen. Auch die Druckzeiten spielen eine bedeutende Rolle. Aufgrund der teilweise langen Druckzeiten ist eine Charakterisierung bereits während des Druckens wünschenswert. Deshalb beleuchten die Experten der 3D-Model GmbH, der Malping GmbH, der Arburg GmbH + Co KG und der Universität Bayreuth in Session 2 die Verfahren, neue Materialien und Methoden. In Session 3 behandeln die Vorträge von Dr. Wolfgang Sening, Antonius Köster und Björn Petersen von Materialise Software, Zulassung und Normung. „Ein sehr anwendungsorientiertes Format“, beschreibt Bettina Dempewolf, Bereichsleiterin Netzwerk und Event am SKZ, die neue und innovative Veranstaltung. „Seien Sie dabei. Ziel der Fachtagung ist es, Industrie und Ärzte zusammen zu bringen.“

Am Vorabend findet ein Networking-Event im SKZ Center for Additive Manufacturing mit Prof. Gelinsky, Leiter des Zentrums für Translationale Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung der TU Dresden, statt. In seinem Vortrag gibt er einen Überblick über den 3D-Druck in der Medizin: von Modellen für die OP-Planung bis in den Weltraum.

Detaillierte Informationen und Anmeldung unter: http://www.skz-bildung.de/104.