NEWS

(02/02/2022 / sbr)

Insolvenzverwalter sucht Investoren für Standort und Maschinen der Online-Druckerei „Druckzilla"

Mit gestrigem Beschluss eröffnete das zuständige Amtsgericht in Chemnitz das Insolvenzverfahren über das Vermögen des Unternehmers Peter Degen, Inhaber der zuletzt in sächsischen Niederfrohna produzierenden Online-Druckerei „Druckzilla“ sowie des Holzdekorationsherstellers „Holznischel“.

Zum Insolvenzverwalter hat das Gericht den Chemnitzer Rechtsanwalt und Sanierungsexperten Reinhard Klose von der Kanzlei Flöther & Wissing Insolvenzverwaltung bestellt. Er bereitet zurzeit die Verwertung der wesentlichen Vermögensgegenstände der beiden Betriebe vor.

Zum Verkauf stehen zahlreiche Druck- und Weiterbearbeitungsmaschinen, das Firmengelände mit Grundstück und drei Werkhallen in Niederfrohna, die Markenrechte von „Druckzilla“ und „Holznischel“, verschiedene Internet-Domains sowie ein umfangreicher Warenbestand. Kaufinteressenten können sich ab sofort auf direktem Wege an die Kanzlei wenden. „Wir laden alle Interessenten ein, sich vor Ort einen Eindruck von dem umfassenden zum Verkauf stehenden Bestand zu machen und ihre Angebote abzugeben“, sagt Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht Klose.

Über die Online-Druckerei „Druckzilla“

Unter der Bezeichnung „Druckzilla“ wurde bis zuletzt eine Online-Druckerei betrieben, die über ihren Online-Shop bundesweit die Versendung von individuellen Druckerzeugnissen anbot. Hauptabnehmer waren gewerbliche Werbekunden aus der Veranstaltungs- und Schaustellerbranche sowie Parteien im Rahmen von Wahlkampfkampagnen.

Über den Holzdekorationshersteller „Holznischel“

Unter der Bezeichnung „Holznischel“ wurden hauptsächlich im Laserschneidverfahren Dekoartikel aus Sperrholz nach eigenem Design oder Designvorgaben von Kunden gefertigt, die teilweise auch farbig bedruckt wurden. Ein Schwerpunkt lag in Weihnachts- und Osterartikeln für Einzelhändler und Betreiber von Marktständen mit einem preiswerten Warensortiment. Zum anderen wurden individuelle Kundendesigns für Präsente von Firmen und auch Einzelhändler hergestellt und vertrieben. Beispielartikel sind Schwibbbögen mit individualisierten Bezügen zu Firmenlogos oder markanten Stadtsilhouetten.

Hintergrund

Der Unternehmer Peter Degen hatte am 8. Dezember 2021 aufgrund von Zahlungsunfähigkeit Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das zuständige Amtsgericht in Chemnitz hat das Verfahren am 1. Februar 2022 eröffnet und Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht Reinhard Klose zum Insolvenzverwalter bestellt. Er war dort zuvor auch als vorläufiger Insolvenzverwalter tätig. Parallel wurde auch ein Eigenantrag für die Handelsgesellschaft Equator Trend GmbH von Peter Degen gestellt.

Die Krisenursachen der beiden Betriebe lagen vor allem darin, dass die in Anspruch genommenen Corona-Hilfsmaßnahmen die massiven Auftragsrückgänge von Gewerbetreibenden, Veranstaltern und Schaustellern während der vergangenen beiden Corona-Jahre nicht kompensieren konnten. Erschwerend wirkten sich zudem deutlich erhöhte Materialpreise und verlängerte Lieferzeiten auf das Gesamtunternehmen aus. Für die Unternehmensbereiche und damit auch für die Arbeitsverhältnisse der zuletzt noch 18 Beschäftigten boten sich keine Fortführungsmöglichkeiten. Der Geschäftsbetrieb musste eingestellt werden.