Der Europäische Druckfarbenverband (EuPIA) weist erneut auf starke Beeinträchtigungen der gesamten Versorgungskette bei Rohstoffen hin, die hauptsächlich durch die Covid 19-Pandemie verursacht werden und seit der Verbandsmitteilung zu Anfang des Jahres anhalten. Während die EuPIA-Mitglieder weiterhin hartnäckig daran arbeiten, die Risiken für die Kunden zu minimieren, weisen sie auf den wirtschaftlichen Druck hin, der auf dem Druckfarbenmarkt lastet.
Globale Lieferketten
Die Weltwirtschaft erlebt derzeit eine Schwankungsbreite in den globalen Lieferketten, die es so nach Ansicht der meisten Ökonomen und Supply-Chain-Experten in der jüngeren Geschichte noch nicht gegeben hat. Die Nachfrage nach Produkten übersteigt nach wie vor das Angebot und beeinträchtigt so die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Frachtkapazitäten stark.
Die weltweite Pandemie hat in vielen Ländern zu Produktionsstillständen geführt. Die Situation wird nun zum einen dadurch verschärft, dass die Verbraucher zu Hause bleiben und mehr Artikel als üblich und außerhalb der Hochsaison kaufen, zum anderen führt die Wiederbelebung der Wirtschaft in allen Regionen der Welt zu einem Nachfrageschub. Hinzu kommen eine lahmgelegte Lieferkette, eine in China aufgrund des Energiesparprogramms reduzierte Produktion und ein Mangel an wichtigen Rohstoffen.
Für die Hersteller von Druckfarben und Lacken stellen solche Transport- und Rohstoffengpässe eine Vielzahl komplexer Herausforderungen dar. Zu diesem „perfekten Sturm“ tragen zahlreiche Faktoren bei, die mit Rohstoffen und Frachttransport im Zusammenhang stehen.
Rohstoffe
Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage bei vielen kritischen Rohstoffen, die für die Herstellung von Druckfarben verwendet werden - beispielsweise pflanzliche Öle und ihre Derivate, Petrochemikalien, Pigmente und Titandioxid (TiO2) - verursacht bei den EuPIA-Mitgliedsunternehmen erhebliche Störungen.
Die Nachfrage nach Materialien in all diesen Kategorien ist gestiegen, wenn auch ganz unterschiedlich, während das Angebot weiterhin eingeschränkt ist. Darüber hinaus haben die Schwankungen dazu geführt, dass es für Anbieter immer schwieriger wird, Prognosen zu erstellen und Lieferungen zu planen.
Betrachtet man die einzelnen Materialgruppen, zeigen sich ganz unterschiedliche Einflussfaktoren:
Der Markt musste zusätzlich viele Ereignisse höherer Gewalt („Force Majeure“) hinnehmen, die das Angebot weiter verknappt und die ohnehin instabile Situation noch verschärft haben. Da die Kosten weiter steigen und das Angebot immer knapper wird, sehen sich die Hersteller von Druckfarben und Lacken zunehmend einem immensen Wettbewerb um Materialien und Ressourcen ausgesetzt.
Verpackungen, Fracht und Transport
Die Pandemie hat den internationalen Handel gestört, die Kosten für den Warentransport in die Höhe getrieben und die Erholung der Weltwirtschaft vor eine neue Herausforderung gestellt.
Druckerzeugnisse aller Art sind nach wie vor ein wichtiges Medium für die Verbreitung von Nachrichten in der ganzen Welt, für die Erstellung wichtiger Dokumente und Beschilderungen sowie für die Herstellung von Verpackungen, die Lebensmittel und andere lebenswichtige Güter schützen, konservieren und den Transport in die ganze Welt erleichtern. Der Wert von Druckfarben und Lacken ist unbestreitbar, und die Branche ist entschlossen, gemeinsam daran zu arbeiten, die Kontinuität der Versorgung zu gewährleisten, während sie gegen den anhaltenden Gegenwind ankämpft.