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(06/05/2020 / sbr)

Fujifilm und Tinmasters: Partnerschaft für Inkjet-Blechdruck

Fujifilm und Großbritanniens Spezialdruckerei für Metallverpackungen haben eine Partnerschaft beschlossen. Der Vertrag mit der Druckerei Tinmasters in Wales sieht die Installation einer Inkjet-Druckmaschine des Typs Fujifilm Acuity B1 UV vor. Mit der Maschine möchte die Druckerei Kleinserien und kundenspezifische Akzidenzaufträge produzieren. Fujifilm behält Zugang zu der Maschine für Kundenvorführungen und die laufende Entwicklungsarbeit.

„Die Serien werden in der gesamten Branche immer kleiner“, erklärt Tinmasters-CEO Richard O'Neill. „Uns war schon länger klar, dass wir früher oder später in eine digitale Lösung investieren müssen. Allerdings fanden wir keine Maschine, die ohne Modifizierung all das hätte leisten können, was wir erwarten. 2018 haben wir viel Geld in eine hochautomatisierte Offsetmaschine investiert, um die wachsende Nachfrage nach kleineren Serien zu bedienen. Aber angesichts der Beschleunigung dieses Trends wurde die Anschaffung einer Digitaldruckmaschine unvermeidbar.

„Unser Interesse für Fujifilm wurde zunächst durch die ausgezeichnete Druckqualität und Registerregelung der Acuity B1 geweckt. Doch auch der Aspekt der Partnerschaft ist ein entscheidender Faktor“, so O'Neill. „Inkjet ist für uns ein völlig neues Verfahren und wir haben von Fujifilm sehr schnell gelernt, dass es über die wirtschaftliche Produktion von Kleinserien hinaus ein Riesenpotenzial birgt. Große Vorteile sind auch die auftragsübergreifende Farbkonstanz und die Möglichkeit, mit kreativen Anwendungen und Spezialeffekten zu experimentieren, zum Beispiel die Erzielung einer Oberflächenstruktur durch mehrere Tintenschichten, was nur mit UV-Inkjet möglich ist. Für Fujifilm ist der Blechdruck Neuland und da können wir im Gegenzug mit unserer über 100-jährigen Erfahrung eine Menge Fachwissen zur Anpassung der Inkjet-Lösung an die Anforderungen unserer Branche beisteuern.

„Letztendlich möchten wir mithilfe dieser Partnerschaft den Bedarf unserer Kunden besser erfüllen und wir sind sicher, dass wir sofort ein paar innovative Lösungen zur Bewältigung branchenüblicher Probleme anbieten können. Bereits jetzt stellt die Acuity B1 beim Druck kleinster Serien von weniger als 500 Blechen, bei der Musterproduktion und in den Bereichen Individualisierung und Spezialeffekte ihren Wert unter Beweis. Zusammen mit Fujifilm möchten wir daran arbeiten, die Druckgeschwindigkeit zu erhöhen und die Substratführung für Bleche zu verbessern, und langfristig werden wir wohl Serien zwischen 500 und 5000 Blechen digital drucken. Für uns ist das also wirklich eine Partnerschaft auf lange Sicht, es geht nicht um das oder die nächsten Jahre, sondern um das nächste Jahrzehnt und sogar darüber hinaus. Wir glauben, dass Inkjet im Blechdruck künftig eine große Rolle spielen wird. Durch den frühzeitigen Einstieg möchten wir diese Zukunft mitgestalten und zu einem Technologieführer der Branche werden.“

Kevin Jenner, Business Manager, Industrial von Fujifilm Speciality Ink Systems, fügt hinzu: „Die Umstellung von analogen zu digitalen Verfahren im Blechdruck hinkt der in der grafischen Industrie, in der wir seit 20 Jahren unsere Inkjet-Technologien entwickeln und verbessern, ein paar Jahrzehnte hinterher. Die Branche ist ziemlich homogen und alle wichtigen Akteure produzieren mit ähnlicher Ausrüstung ähnliche Erzeugnisse. Das ist für uns eine einzigartige Chance.

„Fujifilm hat viel Sachkenntnis in Sachen Umstellung von analogen Verfahren. Wir haben das im eigenen Unternehmen gemacht und mit zahllosen Druckereien in der grafischen Industrie zusammengearbeitet, die teilweise oder ganz vom Offset- und Siebdruck umgestiegen sind, um die Chancen digitaler Technologien zu nutzen.

„Mit der Acuity B1 haben wir zwar eine Inkjet-Maschine mit enormem Potenzial, aber als relative Neulinge im Blechdruck können wir noch viel dazulernen. Und welch besseren Lehrmeister kann es geben als eine Blechdruckerei mit mehr als einem Jahrhundert Erfahrung? Wir möchten gemeinsam die derzeitigen technischen Möglichkeiten der Maschine voll ausschöpfen und sie mit Blick auf die Zukunft weiter verbessern, indem wir sie schneller machen, die Substratführung für Bleche verbessern und Tinten entwickeln, die die strengen internationalen Normen für Lebensmittelsicherheit erfüllen.

„Unserer Meinung nach gibt es in der Branche einen bedeutenden latenten Bedarf nach kleinen Serien, kreativen Anwendungen und kundenspezifischen Anpassungen, die mit Inkjet möglich wären, die aber weder den Herstellern noch den Gestaltern von Dosen bekannt sind, und die daher nicht verlangt werden. Doch das wird sich mit Sicherheit ändern und wenn dann entsprechende Wünsche kommen, sind wir bereit. Wir freuen uns darauf, gemeinsam eine Zukunft zu gestalten, deren Möglichkeiten selbst wir uns heute noch nicht träumen lassen.“