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(12/08/2016 / saj)

Verpackungsdruck-Expertentreff

Auf dem 2. Expertentreff "Verpackungsdruck – das Ergebnis zählt" diskutierten Teilnehmer aus Industrie und Handel, aus den Bereichen Tief- und Flexodruck sowie Digital- und Offsetdruck.

Immer kleinere Auflagengrößen, dafür mehr Verpackungsvarianten und kürzere Lieferzeiten, einhergehend mit einem sich wandelnden Konsumentenverhalten stellen Verpackungsdrucker vor immer größere Herausforderungen: Die Abwicklung von Druckaufträgen und Druckprozessen, Weiterverarbeitung und Logistik in der Verpackungsproduktion verändert sich. 


Auf der Veranstaltung von Innoform Coaching diskutierten die  Teilnehmer, wie mit Druckverfahren und übergreifenden technischen Lösungen die steigenden Anforderungen von Markenartikelherstellern praxistauglich umgesetzt und sowohl ein gutes Druck- als auch ein gutes Verkaufsergebnis erzielt werden können.


Der Bogen spannte sich vom optimal standardisierten Flexodruck über die Einbindung des Digitaldrucks in die Verpackungsherstellung und die damit verbundenen Voraussetzungen für das Farbhandling bis hin zu neuen Qualitätsmanagement- und Softwaresystemen in einer digitalen Welt: Wie können bewährte Techniken kombiniert und weiterentwickelt werden, um hochwertige Verpackungen einfach und sicher zu produzieren, die auch den Tastsinn ansprechen?  


Es wurde aufgezeigt, wie die Produktivität des Flexodrucks mit abgestimmten Maschinenkonzepten und Dienstleistungen deutlich erhöht werden kann. Am Beispiel von 7C, schon lange Realität im Flexodruck, referierte Werner Schwab, Head of Product Management bei der Heidelberg Web Carton Converting GmbH, wie im wasser- und UV-basierten Flexodruck mittels fixer Rasterwalzen durch weniger Restfarben und weniger Makulatur ein hohes Einsparpotenzial und damit eine maximale Standardisierung bei höchster Effizienz erreicht wird: Vom Auftragseingang bis hin zum fertigen Stanzling werden alle Arbeitsschritte mittels Workflowprozessen im 7C-Verpackungsdruck automatisiert. 

 

Der Digitaldruck, das konkurrierende Druckverfahren zum Flexodruck, war ein weiterer Schwerpunk der Tagung. Digitaldruck bedeutet, Systemlösungen aus Farbe, Maschinentechnik und Bedruckstoff aufeinander abzustimmen. Dr. Knut Hornig, Senior Vice President Research & Development bei der Schoeller Technocell GmbH & Co. KG, gab eine Einführung, wie digitale Drucksysteme in den Verpackungsdruck integriert werden können und Systemlösungen aus Farbe, Maschinentechnik und vor allem eben auch Bedruckstoff aufeinander abgestimmt sein müssen, damit funktionalisierte Oberflächen aus Papier und Folie auf den Bedruckstoffen in der geforderten Qualität digital bedruckbar sind, um das beste Ergebnis zu erzielen. 


Mit steigender Informationsflut wird das menschliche Aufnahmevermögen immer weiter reduziert. Für Marken wird es immer schwieriger, den Produktnutzen klar und nachhaltig zu verankern. Florian Pick leitet die Abteilungen Verkauf und Marketing bei der Schmid Rhyner AG. Er referierte über die Möglichkeiten innovativer Veredlungstechniken, die mit ihren Touch & Feel-Lösungen den Tastsinn ansprechen und dadurch aufgrund ihrer Differenzierungs-Chancen eine höhere Produktionseffizienz garantieren können. 


Heute ist jeder in der Lage, die Marktanforderungen zu erfüllen; der Druck als Alleinstellungsmerkmal eines Unternehmens reicht nicht mehr aus, um vorne mit dabei zu sein. Hochwertige Verpackungen mit  Spezialeffekten - wie Holographie und Materialkombinationen mit Sichtfenster - sind mit der Einführung der Cast-and-Cure-Technik wirtschaftlich und effektiv geworden. Oliver Leithäuser ist als Vertriebsleiter für Comexi Group Industries S.A.U. tätig und sprach über innovative und integrierte Systemlösungen, den Maschinenpark universell nutzen und Produkte mit Spezialeffekten effektiv herstellen zu können.


In einer digitalisierten Welt stellt Augmented Reality eine immer größere Bedeutung dar. Diese Systematik beschreibt die Verbindung von Virtualität und Realität und basiert auf der Bild- oder Objekterkennung. Sie findet zunehmend Anwendung in der Verpackungswelt. Lars Sturm, Sales Account Manager bei Esko, demonstrierte anhand von Beispielen, wie der Mehrwert einer Verpackung erhöht werden kann und Kunden wichtige Informationen zur Marke, zum Unternehmen und verpackten Produkt erhalten.


Im Anschluss an die Tagung lud der Maschinenbauhersteller Windmöller & Hölscher KG in sein neues Technikum ein. Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, das neue Maschinen- und Zylinderkonzept namens Dynastar zu erleben.

 

In der Anlage können sowohl Standardzylinder als auch Tiefdruck-Sleeve-Zylinder der Janoschka Holding GmbH genutzt werden, die auch auf Leihbasis zu beziehen sind. Auf diese Weise erhöhen die beiden Unternehmen aus Druckvorstufe und Maschinenbau gemeinsam die Flexibilität und senken Betriebskosten und wahlweise auch Investitionskosten für Zylinder. Dieses Konzept basiert auf Marktforderungen, kleinste Tiefdruckauflagen wirtschaftlich zu realisieren.

 

Der 3. Expertentreff "Verpackungsdruck" soll am 22. November 2017 in Osnabrück stattfinden. Noch gibt es einige offene Programmpunkte. Wer  ein interessantes Thema hat und referieren möchte, der schicke eine E-Mail an: karsten.schroeder@innoform.de.