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(17.10.2014 / saj)

Kreativ gestaltete Rapida bei Ruksaldruck

Die Berliner Druckerei ein fester Begriff für die bildenden Künste. Momentan befindet sich der 34. Kunstkalender des Unternehmens vor der Fertigstellung. Daneben sind hier in den vergangenen 75 Jahren unzählige Kunstkataloge entstanden. Seit Neuestem hat die Kunst auch in den Drucksaal Einzug gehalten. Die neue Mittelformatmaschine Rapida 106 von KBA wurde im nicht alltäglichen "KBArt-Design" in den Hausfarben des Unternehmens gestaltet.

Ende 2012 hatte sich das Management gefragt, wie es im Druck weitergehen soll. Zur Wahl stand die Überholung einer älteren Bogenmaschine, der Kauf einer gebrauchten oder die Investition in eine neue. Ruksaldruck entschied sich für das Neumaschinenprojekt. Im Hinblick auf den exakt definierten Investitionsbetrag überzeugte das KBA-Angebot beim Preis-Leistungsverhältnis am meisten. Die Drucker wurden im Rahmen einer Betriebsversammlung ebenfalls über die vorliegenden Angebote informiert und trugen die Investitionsentscheidung mit.  

 

Die neue Rapida 106 mit vier Farbwerken und Lackturm ist mit einem Kartonagenpaket, Plattenwechsel-Vollautomaten, Cleantronic-Wascheinrichtungen, Varidry-IR/TL-Trocknern und Inline-Farbregelsystem "Qualitronic Colorcontrol" ausgestattet sowie über Logotronic Professional  mit Vorstufe, Produktionsmanagement und MIS vernetzt. 


Mehr als vier Farbwerke waren nicht erforderlich, da fast die Hälfte aller Jobs mit vier oder weniger Farben produziert werden. Darunter als Spezialität auch Duplex- oder Triplex-Drucke. Zudem ist noch eine Sechsfarbenmaschine im Haus. Gefragt war dagegen eine größtmögliche Bedruckstoffflexibilität bis in den Kartonagenbereich hinein, denn neben Agenturen und Verlagen gehören auch Displayhersteller zu den Auftraggebern. Darüber hinaus sind für ausgefallene Werbeaktionen immer wieder Drucksachen auf Karton erforderlich.

 
Schon in den ersten Wochen im Dreischichtbetrieb hat die Rapida 106 ihr Potenzial gezeigt: Die Rüstzeiten haben sich deutlich reduziert. Der Rasterwalzenwechsel ist dank Anilox-Loader im Lackturm ein Kinderspiel geworden. Ein Drucker kann ohne körperliche Anstrengung die Rasterwalze in ca. 3 Min. wechseln. Früher mussten zwei Personen ordentlich zupacken und haben dafür rd. 15 Min. benötigt. Fast 90% der Aufträge erhalten eine Lackierung. Dabei handelt es sich um Vollflächen, um Produktionen mit Aussparungen, z.B. für die Rücken von Büchern, oder um Spotlackierungen in Kunstkatalogen. Oft soll dabei die Haptik des Bedruckstoffs erhalten bleiben, wogegen die Abbildungen – je nach gewünschtem Effekt – nass in nass bzw. nass auf trocken mit Lack veredelt werden. Drip-Off-Lackierungen sind ebenfalls möglich.  


Recycling, wo immer möglich

 

Die Inline-Farbregelung mit "Qualitronic Colorcontrol" gehörte für Geschäftsführer Werner Schmidt und seine Crew ebenfalls zu den wichtigen Features. Bei der Produktion von Kunstkatalogen stören kleinste Farbschwankungen. So sind es die Ruksal-Drucker noch gewohnt, Teile aus Druckbogen auszuschneiden, um die optimalen Bildanschlüsse auf dem Folgebogen zu schaffen.  


Mit der neuen Rapida sind Makulatur und Waschmittelverbrauch deutlich gesunken. Das kommt dem ökologischen Denken bei Ruksaldruck entgegen. Seit 2005 erfolgt die strikte Trennung aller Abfälle, die soweit möglich einer Wiederverwertung zugeführt werden. Dazu gehört nicht nur die sortenreine Sammlung von Altpapier oder das Recycling gebrauchter Druckplatten. Aus alten Paletten entstehen im Prinzessinnengarten, einer sozial-ökologischen Landwirtschaft in Berlin-Kreuzberg, Hochbeete. Ausrangierte Gummitücher werden zu Sitzflächen für Gartenstühle. Auch für die Waschtücher soll eine geeignete Verwendung gefunden werden.  


Viele weitere Projekte dienen dem Schutz der Umwelt: Über eine Photovoltaik-Anlage speist das Unternehmen Strom ins Netz ein. Das sind rd. 7% des eigenen Energiebedarfs. Gedruckt wird seit Jahresbeginn mit 100%-Ökostrom. Der kostet zwar geringfügig mehr – beim langfristigen Einkauf entsprechender Kontingente über die Strombörse lässt sich aber trotzdem sparen. Eine Blindstromkompensation sorgt dafür, dass die Energie im Unternehmen vollständig genutzt wird. 
Als erster Berliner Druckbetrieb will Ruksal jetzt emissionsfrei mit einem Elektrofahrzeug ausliefern. Ausgangspunkt war das Studentenprojekt "Kurierdienste in einem Gewerbegebiet" für das Netzwerk Großbeerenstraße. In diesem setzen sich 50 ansässige Unternehmen gemeinsam für die Belebung und Stärkung ihres Standortes mit mehr als 6000 Arbeitsplätzen ein. So hat ein Kurierdienst ein entsprechendes Fahrzeug beschafft und bündelt dessen Einsatz im Rahmen des Netzwerks. 


Auf dem Hof von Ruksaldruck ist eine der Steckdosen installiert, die das Fahrzeug nutzt, um bis zu 400 km pro Tag zu fahren. Zwei weitere Studentinnen der Hochschule für Wirtschaft und Recht beschäftigten sich mit der bevorstehenden EMAS-Zertifizierung des Druckbetriebs.