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(21.09.2022 / sbr)

Hofmann Druck: Restrukturierungsexperte erwartet hohe Quote für Gläubiger

Torsten Gutmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH in Hannover hat heute die Gläubiger über den aktuellen Stand der Insolvenzverfahren der Hofmann Druck Gruppe informiert. Hierfür fanden am Amtsgericht Gifhorn jeweils die Berichtstermine für die einzelnen Gesellschaften der Gruppe statt. Die Gruppenunternehmen befinden sich seit April 2022 jeweils in einem Insolvenzverfahren.

Auf den heutigen Terminen berichtete der Pluta-Sanierungsexperte zusammen mit seinem Team über die Arbeit in den vergangenen Monaten. Die finanzielle Situation der Betriebe sowie die Höhe der angemeldeten Forderungen wurden ebenfalls erläutert. Zusammen mit Patrick Meyerle von Pluta in Nürnberg erzielte Gutmann im Sommer 2022 eine Lösung für die drei Gesellschaften Hofmann Druck Nürnberg GmbH & Co. KG, die Hofmann Medien Nürnberg GmbH und die hofmann infocom GmbH. Die renommierte Zeitfracht-Gruppe übernahm den Geschäftsbetrieb sowie 140 Arbeitsplätze. Der Gläubigerausschuss hatte bereits zuvor der Lösung zugestimmt. Der Verkaufserlös fließt in die Masse und kommt damit den Gläubigern zugute. Gutmann rechnet im Verfahren mit einer Quote von rund 30 Prozent.

Keine Investorenlösung für Druckdienstleister in Wittingen möglich

Die Neef+Stumme GmbH gehörte ebenfalls zur Hofmann Druck Gruppe. Der Druckdienstleister mit Standort in Wittingen befand sich seit April 2022 in einem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung. Die Eigensanierung mit Erhalt des Rechtsträgers war nicht möglich, daher wurde das Verfahren Anfang August vom Amtsgericht Gifhorn in ein Regelinsolvenzverfahren überführt und Torsten Gutmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum Insolvenzverwalter bestellt. Er war zuvor als Sachwalter tätig und führte im August in Abstimmung mit dem Gläubigerausschuss den bereits zuvor von der Eigenverwaltung gestarteten Investorenprozess weiter fort.

Die Verantwortlichen sprachen mit mehreren potenziellen Interessenten. Es konnte jedoch kein Investor für das Unternehmen gefunden werden. Eine Fortführung des Geschäftsbetriebes war ohne Investor jedoch nicht möglich, weil die Kunden Klarheit über die weitere Ausrichtung erwarten. Gutmann fasste daher Ende August 2022 im Einvernehmen mit dem Gläubigerausschuss den Beschluss, den Betrieb zu Ende November 2022 zu schließen. Zusammen mit den engagierten Mitarbeitern des Unternehmens um den Betriebsleiter Roger Diekmann und seinem Team setzt der Insolvenzverwalter noch eine Ausproduktion der vorhandenen Aufträge um.

Perspektiven für Fachkräfte geschaffen

Die 167 Mitarbeiter wurden Ende August 2022 im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung informiert. Ihnen musste gekündigt werden. Der Interessenausgleich und der Sozialplan wurden mit dem Betriebsrat verhandelt.

„Eine Stilllegung ist vor allem für die motivierten Mitarbeiter, die den Sanierungsprozess tatkräftig unterstützen, sehr bedauerlich. Wir haben intensiv und unter Zeitdruck nach einer Lösung gesucht, leider gab es keinen Investor für das Unternehmen“, sagt Insolvenzverwalter Gutmann. Er ergänzt: „Für die Mitarbeiter haben wir einen Sozialplan verhandelt. Ich sehe außerdem Perspektiven für die Arbeitskräfte, da es einige Unternehmen in der Region gibt, die händeringend Personal suchen.“ Einige ehemalige Mitarbeiter haben zudem bereits eine neue Anstellung gefunden.

Standortübergreife Zusammenarbeit bei Pluta

Mit Beschluss vom 1. Juli 2022 eröffnete das Amtsgericht Gifhorn das Insolvenzverfahren über das Vermögen der drei Gesellschaften Hofmann Druck Nürnberg GmbH & Co. KG, Hofmann Medien Nürnberg GmbH und hofmann infocom GmbH und bestellte Rechtsanwalt Gutmann zum Insolvenzverwalter. Das Pluta-Team aus Hannover und Nürnberg arbeitete im Verlauf der Verfahren eng zusammen. Insbesondere bei der Fortführung des Geschäftsbetriebes unterstützte standortübergreifend die Pluta-Niederlassung in Nürnberg. Dabei hat sich die deutschlandweite Aufstellung von Pluta bewährt, die eine effiziente Verfahrensarbeit ermöglichte.

Neben Gutmann und Meyerle gehören zum Team die Rechtsanwälte Günther Hahn und Veronique Hoffmann sowie Diplom-Ökonom Jürgen Schendel aus Hannover sowie Wirtschaftsjurist Dino Eglinski aus Nürnberg.