NEWS

(06.05.2022 / sbr)

Keine Angst vor Lieferschwierigkeiten

Momentan häufen sich die Berichte über Probleme in der Logistikbranche. Immer noch spielen die Covid-19-Pandemie und die beschlossenen Maßnahmen für ihre Bekämpfung sowie die aktuelle Ukraine-Krise eine entscheidende Rolle, aber auch andere Faktoren beeinflussen das Supply-Chain-Management. „Viele Betriebe klagen in der aktuellen Lage über Lieferprobleme bei Rohstoffen oder Vorprodukten und auch die unterschiedlichen Regeln einzelner Länder sorgen immer wieder für Rückstände auf den Fließbändern sowie für Leerstand in den hiesigen Lagern“, weiß Rainer Schulz, Geschäftsführer der Sysmat GmbH.

Vor der Pandemie erfolgten die Lieferungen der für die Produktion benötigten Waren zumeist erst kurz vor der Verarbeitung, aber trotz geringer Bestände herrschte eine hohe Effizienz. Derzeit versucht ein Großteil der Betriebe, seine Lager möglichst schnell zu füllen, aus Angst vor weiteren Engpässen. Manche folgen auch wieder dem Trend des „Regional Sourcing“ oder kehren sogar zur Eigenfertigung zurück.1

Organisation bildet eine stabile Grundlage

Einige Auswirkungen können die Effizienz einer Lagerlogistik reduzieren oder sogar ganz zerstören, aber es gibt auch Möglichkeiten, das Schlimmste zu verhindern. Bei einer geringen Arbeitsfläche bietet es sich beispielsweise an, diese in ihrer kompletten Höhe zu nutzen. Mangelnde Organisation der Waren führt schnell zu Fehlern oder Verzögerungen und gefährdet damit den versprochenen Liefertermin. Hier erscheint ein Lagerverwaltungssystem sinnvoll, das weiß, wo sich alle Produkte befinden. Es gibt diese Informationen an einen Materialflussrechner wie MatControl von Sysmat weiter. „Dieser steuert beziehungsweise überwacht die tätigen Maschinen, wie Fördertechnik oder Sorter, bietet den Benutzern einen aktuellen Überblick über diese Abläufe und ermöglicht somit zu jeder Zeit einen optimalen Durchsatz“, erklärt der Experte. Aber auch Auswirkungen außerhalb des direkten Einflussbereichs, wie Lieferanteninsolvenz, unverschuldete Verzögerung oder erhöhte Preise, reduzieren die Produktivität.

Niemals den Blick auf das Ganze vergessen

„Für viele Betriebe gilt ein hohes Maß an Transparenz bei den Abläufen als erfolgsentscheidend, denn es sorgt für eine reibungslose Durchführung aller Prozesse und bietet gleichzeitig eine hohe Rückverfolgbarkeit beziehungsweise Flexibilität bei auftretenden Schwierigkeiten“, verrät Schulz. Viele streben zudem ein umfassendes Risikomanagement mit Absicherung durch zusätzliche Lieferanten und das Einrichten von weiterer Lagerkapazität an. Solche Maßnahmen sichern die Produktion im Extremfall. Bei Lieferschwierigkeiten in einem Teil der globalisierten Welt brechen bisher ganze Ketten zusammen, aber mit einer großflächigen Streuung der Bezugspartner reduziert sich dieses Risiko. Auch für eine Modernisierung des eigenen Lagers durch digitale Unterstützung sprechen viele Gründe, wie beispielsweise die Steigerung der gesamten Durchlaufzahlen, eine größere Anpassung an mögliche Kundenanforderungen oder auch die direkte Anbindung eines Warensystems.

Nur ein Weg führt in die Zukunft

„Erfolgreiche Lösungen bieten in vielen Fällen nur die Automatisierung und Digitalisierung des Lagers beziehungsweise des gesamten Supply-Chain-Managements an“, weiß der Experte. Dies senkt Fehlerquoten und erhöht die Sicherheit bei Auftragszusammenstellungen, um die Kosten der reversen Logistik mit ihren Rücksendungen möglichst gering zu halten oder sogar ganz zu vermeiden. Logistik stellt eine große Kostenschnittstelle dar – selten war die Gesellschaft so abhängig von reibungslosen Lieferprozessen. Deshalb empfiehlt sich eine schnelle Auseinandersetzung mit diesen Themen. Als Kernaufgabe der Logistik bleibt laut Rainer Schulz am Ende aber immer bestehen: „Das gewünschte Gut in der bestellten Menge und zuvor versprochener Qualität dem richtigen Kunden zu einem angemessenen Preis am angegebenen Ort und vereinbarten Termin zu übermitteln.“

1 https://stoehr-faktor.de/dokumente/download-studien/2021-06-ein-jahr-covid-19.pdf