NEWS

(15.03.2022 / sbr)

Tarifergebnis für Zeit Online

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der DJV Berlin/JVBB haben eine Einigung über den Haustarifvertrag für die 220 Beschäftigten bei Zeit Online in Berlin mit den Arbeitgebern vereinbart. Danach werden die Arbeitsbedingungen innerhalb von fünf Jahren Schritt für Schritt verbessert und noch bestehende Abweichungen vom Flächentarifvertrag für Zeitschriftenverlage ausgeglichen.

Die Zeit Online Redaktion und die Print-Redaktion in Berlin planen zeitnah eine Zusammenlegung der Redaktionen. Mit dem Haustarifvertrag werden auch die Arbeits- und Entgeltbestimmungen von Online- und Print-Kollegen zusammengeführt.

„Es ist ein herausragender tarifpolitischer Erfolg, die Forderung nach einer tariflichen Angleichung der Arbeitsbedingungen für Beschäftigte bei Zeit Online an die Tarifbedingungen in Redaktion und Verlag der Zeit zu erreichen. Das ist dem hohen Organisationsgrad bei ver.di und der überzeugenden Entschlossenheit der Kollegen, notfalls auch für diese Forderung zu streiken, zu verdanken“, bewertet ver.di-Verhandlungsführer Jörg Reichel das Ergebnis nach fünf Verhandlungsrunden.

In den Jahren 2022 bis 2024 wird erstmalig das tarifliche Urlaubsgeld gezahlt und allen Beschäftigten die zusätzliche Jahresleistung ohne die zuvor geltende Wartezeit gewährt. Der Beitrag für das Presseversorgungswerk erhöht sich von bisher drei auf vier Prozent. In dem Jahr 2025 bis 2026 wird die Wochenarbeitszeit aller Beschäftigten von bisher 40 auf 35 Stunden für die nicht journalistischen Angestellten und auf 36 Stunden für die Redaktion verkürzt. Das bedeutet eine Gleichstellung mit den Beschäftigten im Zeitschriftenverlag. Die Gehälter der rund 50 Studierenden erhöhen sich ab dem 1. April 2022 auf 14,68 Euro von bisher 13,22 Euro/Stunde.

Die Gewerkschaften hatten zuletzt am 22. Februar 2022 eine aktive Mittagspause geplant, an der über 100 Beschäftigte ihre Teilnahme zugesichert hatten. Der Protest wurde aufgrund des Angriffskrieges Russlands auf die Ukraine kurzfristig abgesagt. Die Verhandlung am 11. März 2022 profitierte dennoch von diesem Signal der Streikbereitschaft und führte zu dem Ergebnis.