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(19.11.2021 / sbr)

Prinovis plant, Geschäftsaktivitäten am Standort Dresden einzustellen

Die Prinovis GmbH & Co. KG am Standort Dresden schreibt trotz intensiver Anstrengungen aller Beteiligten bereits seit geraumer Zeit rote Zahlen. Vor diesem Hintergrund plant das Management, die notwendigen Schritte einzuleiten, um den Geschäftsbetrieb des Unternehmens zum 31. Dezember 2022 einzustellen. Die Geschäftsführung hat den Betriebsrat und die 470 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Dresden heute im Rahmen einer Mitarbeiterversammlung persönlich über ihre unternehmerische Entscheidung informiert.

Hintergrund für die geplante Schließung ist die Tatsache, dass der europäische Tiefdruckmarkt schon seit mehr als einem Jahrzehnt strukturell rückläufig ist. „Die Entscheidung, den Druckbetrieb in Dresden Ende kommenden Jahres zu schließen, ist uns sehr schwergefallen“, so Niklas Darijtschuk, Geschäftsführer von Prinovis, „aufgrund der gegenwärtigen und prognostizierten wirtschaftlichen Situation des Standorts ist sie jedoch unumgänglich. Die negative Marktentwicklung hat sich in den vergangenen Jahren insbesondere bei der Nachfrage nach Druckprodukten im klassischen Tiefdrucksegment für hochauflagige Kataloge sowie Zeitschriften und Supplements bemerkbar gemacht, die überproportional gesunken ist.“ Im Zeitraum 2010 bis 2020 habe sich nach Aussage des Managers beispielsweise der Bedarf an klassischen Tiefdruckpapieren um weit mehr als die Hälfte reduziert. Darijtschuk weiter: „Das gravierende Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage hat zu massiven Überkapazitäten geführt. Eine Besserung der Marktsituation ist leider nicht erkennbar.“

Im Rahmen der Mitarbeiterversammlung hat das Management zudem angekündigt, umgehend in Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen einzutreten, um auf Grundlage des bestehenden Vorratssozialplan zeitnah einen Interessenausgleich zu vereinbaren. Erklärtes Ziel des Managements sei es dabei, sozialverträgliche Lösungen zu finden und den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schnellstmöglich Gewissheit über die Rahmenbedingungen und den weiteren Ablauf zu geben. Dazu Dirk Kemmerer, CEO der Bertelsmann Printing Group: „Wir sind uns unserer Verantwortung für die Belegschaft in Dresden bewusst und werden zu den Verpflichtungen stehen, die sich aus dem vorhandenen Vorratssozialplan ergeben.“