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(18.08.2021 / sbr)

Zusammenkleben statt Recyceln

Schmale Randrollen, die bei der Herstellung von Wellpappenrohpapier nach dem Schneiden übrig bleiben, werden üblicherweise dem Recycling zugeführt. Eine von Erhardt+Leimer neu entwickelte Anlage mit dem Namen „Skiver Line“ bietet Papierherstellern nun die Möglichkeit, diese Randrollen wieder zu vollwertigen Rollen mit der gewünschten Breite zu verleimen.

Die Maschine wickelt die beiden zusammenzufügenden Randrollen parallel ab, schleift eine Fase an der oberen Innenkante der einen und der unteren Innenkante der anderen Papierbahn und verklebt sie präzise zu einer Bahn mit voller Breite. Durch das Abschleifen der beiden Bahnen an den zu klebenden Kanten wird erreicht, dass die zusammengefügte Bahn an der Klebestelle keine Dickenänderung aufweist. Die Anlage verklebt Randrollen mit einer Breite von 500 bis 1.400 mm zu Bahnen mit einer Breite von bis zu 2.800 mm. Hierbei können unterschiedlich breite Randrollen mit unterschiedlichen Durchmessern kombiniert werden. Der Prozess hat keinen Einfluss auf die Gesamtfestigkeit des Endproduktes, z.B. der Wellpappe.

Für die Bedienung der Anlage sind nur zwei Personen nötig. Diese müssen die Randrollen in die beiden Abwickler einlegen, den Schleif- und Klebeprozess überwachen und die fertigen Rollen aus dem Umfangswickler entladen. Die Skiver Line ist für eine 24-Stunden-Produktion mit nur minimalem Bedarf an Stillstandszeiten für die Wartung ausgelegt.

Für die Anlage sind verschiedene Optionen verfügbar. So kann die Skiver Line auf Wunsch beispielsweise mit einem Bahnschneider ausgestattet werden, der die verklebte Bahn beidseitig auf die gewünschte Breite zuschneidet. Weitere Optionen sind ein Bahnreinigungssystem, Kameras für die Prozessüberwachung sowie die Möglichkeit zur Integration einer kundenseitig bereitgestellten Beschichtungseinheit.

Durch die Umwandlung der überschüssigen Randrollen in handelsübliche Papierrollen mit voller Breite ermöglicht die Skiver Line die Einsparung von Recycling-Kosten sowie eine Wertschöpfung, die zu einer Amortisation der Anlage nach etwa zwei Jahren führen. Bei der Amortisationsrechnung zugrunde gelegt wurde ein 3-Schicht-Betrieb an 5 Tagen pro Woche und 45 Wochen im Jahr.