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(28.08.2017 / saj)

Modernisierung als Gesamtprojekt

Neue Omet X-Flex X4 als Kernstück einer kompletten Modernisierung bei der A. Mausshardt Etiketten GmbH in Dettenhausen. - Ein Bericht von Klemens Ehrlitzer.

Der Kauf eines neuen Konfektioniersystems bei der Labelexpo 2015 entpuppte sich für die A. Mausshardt Etiketten GmbH als Initialzündung für eine komplette Modernisierung des Unternehmens. Eineinhalb Jahre später ist die Etikettendruckerei in Dettenhausen mit ihren zehn Mitarbeitern nach Investitionen in aktuelle Produktionstechnik und Renovierungen im Gebäudebereich ein Vorzeigebetrieb für ein erfolgreich geführtes Familienunternehmen. 


Die Inbetriebnahme einer Achtfarben-Flexodruckmaschine vom Typ Omet X-Flex X4 bildete den Höhepunkt des Investitionsprogramms. Markus Klein, Betriebsleiter und künftiger Geschäftsführer, und Sandra Schmidt, Assistentin der Geschäftsführung, berichten im vorliegenden Interview über die Details dieser Rundum-Modernisierung. - Das Bild zeigt Regina Klein, seit 1971 im Unternehmen; sie leitet die Firma Mausshardt seit 1999. Mit ihrem Sohn Markus ist seit 2009 mittlerweile die dritte Generation in der Firma tätig. 


Von der Labelexpo 2015 kam Markus Klein mit einem Kaufvertrag für ein neues Konfektioniersystem zurück. Damit erreichte der Enkel von Johann Zierlinger – er hatte das Unternehmen 1969 erworben – die fällige Erneuerung der Technik und die angestrebte Erweiterung der Kapazitäten im Bereich der Konfektionierung. Wieder zurück in Dettenhausen brachten die Überlegungen zur optimalen Platzierung der neuen Maschine jedoch eine umfangreiche Modernisierungswelle ins Rollen. 


Abschied vom Buchdruck


Die Folge war ein Jahr 2016, das geprägt war von Umbaumaßnahmen, Maschineninstallationen und Renovierungsarbeiten. Das Kernstück bildet heute eine Achtfarben-Flexodruckmaschine "X-Flex X4" von Omet, die zum Jahreswechsel 2016/17 aufgestellt wurde. Sie ersetzt eine Arsoma EM 260 mit fünf Druckwerken für den wasserbasierten Flexodruck sowie zwei betagte Einfarben-Buchdruckmaschinen. "Damit hatten wir das Kapitel 'Buchdruck' in unserem Unternehmen wie schon länger geplant beendet", resümiert Markus Klein. 


Die Installation einer neuen Druckmaschine war anfänglich gar nicht geplant. Mit dem Erwerb der neuen Inspektions-, Schneide- und Wickelmaschine reifte jedoch die Entscheidung, die Technik im gesamten Unternehmen auf einen aktuellen Stand zu bringen. Forciert wurde das Projekt auch durch die Tatsache, dass bis dahin ein Teil der Aufträge regelmäßig extern vergeben wurde, weil es an der geeigneten Fertigungstechnik fehlte. 


Dabei ging es hauptsächlich um Möglichkeiten der Veredelung wie Folienprägen, Rückseitendruck oder Bedruckung der Kleberschicht. "Heute produzieren wir diese Aufträge im eigenen Unternehmen", so Sandra Schmidt. "Und natürlich bieten wir unseren Kunden solche Leistungen im Gegensatz zu früher inzwischen explizit an." 


Zuverlässige Partner bevorzugt 


Für kleinere Unternehmen wie Mausshardt haben Investitionen in dieser Größenordnung eine enorme Bedeutung. "Egal, ob es um Gebäude oder Druckmaschinen geht, kann jede Fehlinvestition fatale Folgen haben. Deshalb sind wir bei solchen Projekten auf zuverlässige Lieferpartner angewiesen", sagt Markus Klein. 

 

"Für Chromos haben wir uns entschieden, weil wir Firmen mit einem seriösen Ruf in der Branche bevorzugen. Und über Chromos als Handelsunternehmen hatten wir bereits sehr viele positive Aussagen gehört. Gerade bei der Installation einer neuen Druckmaschine ist es unerlässlich, dass sie ohne große Anlaufphase in Betrieb geht und schnell die geforderte Produktionsleistung erbringt." 


In dieser Hinsicht hat die Firma Mausshardt mit der Chromos GmbH die richtige Wahl getroffen, wie Markus Klein im Rückblick konstatiert. Das Augsburger Handelsunternehmen betreut den deutschsprachigen Markt (D/A/CH) für den italienischen Maschinenhersteller Omet inkl. Vertrieb, Inbetriebnahme, Schulung und Service. Mit der Qualität von Betreuung und Maschine ist auch das Druckpersonal mehr als zufrieden. 


Die Einweisung durch Chromos wird als effektiv und sehr ausführlich bezeichnet. Erleichtert wurde sie durch die hohe Bedienerfreundlichkeit der Maschine. Wie das Personal bestätigt, sind die Prozesse logisch aufgebaut, so dass ein nahezu intuitives Arbeiten möglich ist. Lob erfährt insbesondere auch die Passergenauigkeit, die von der automatischen Regelung "Vision-1" unabhängig von Produktionsgeschwindigkeit und Anzahl der verwendeten Druckwerke zuverlässig gehalten wird. 


Maßgeschneiderte Maschinenkonstellation


"Im Vorfeld der Kaufentscheidung hatte Chromos stets ein offenes Ohr für unsere Anforderungen, so dass wir heute mit der X-Flex X4 eine Konstellation haben, die sehr gut auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten ist", so Markus Klein. Die Maschine bietet eine Bahnbreite von 370 mm und eine maximale Druckgeschwindigkeit von 190 m/Min. Die Ausstattung umfasst eine Bahnreinigung und mit Blick auf den relativ hohen Anteil an Kunststoffmaterialien wie PE-Etiketten eine Corona-Anlage; desweiteren eine Delam-Relam-Einrichtung und ein Wendekreuz. 


Die acht Flexodruckwerke besitzen jeweils eine UV-Härtung. Vier der Druckwerke sind zusätzlich mit Heißlufttrocknung ausgerüstet, um bei bestimmten Aufträgen alternativ mit Wasserfarben drucken zu können. Im Zuge der Konzentration auf den Flexodruck hat das Unternehmen außerdem komplett auf migrationsarme Farben umgestellt. 


Eine Einheit zur Kaltfolienveredelung ist ebenso wie das Wendekreuz mit Hilfe des Rail-Systems frei positionierbar. Dies bietet insbesondere bei der Verarbeitung hochwertiger Materialien den zusätzlichen Vorteil, stets einen möglichst kurzen Bahnweg von der letzten Druck- oder Veredelungseinheit zur Stanzung realisieren zu können. Für verschiedene Verarbeitungsschritte wie Lochrandstanzung oder Längsperforation des Trägermaterials stehen insgesamt drei Stanzwerke – teilweise mit Gap-Master-System ausgestattet – zur Verfügung. 


Praktischen Nutzen bietet auch die Rock’n‘Roll-Matrix-Aufwicklung von Omet. So mancher Auftrag, bei dem früher Schwierigkeiten beim Entgittern auftreten konnten, ist mittlerweile problemlos zu erledigen. Ein System zur 100%-Kontrolle rundet die Ausstattung der Druckmaschine ab. 


Erweiterung des Auftragsspektrums als Ziel


"Das Kamerasystem ist auch für unsere Zukunftspläne von Bedeutung. Da wir nicht alle zwei Jahre in eine neue Maschine investieren können, muss obendrein der längerfristige Bedarf berücksichtigt werden", erklärt Markus Klein. Neben der üblichen Forderung an Neuinstallationen, bestehende Aufträge wirtschaftlicher fertigen zu können, geht es ihm zugleich darum, in Zukunft Auftragsspektrum und Kundenkreis zu erweitern. Ersteres hat die Erfahrung der ersten Monate bereits bestätigt. Beim zweiten Ziel sieht sich das Unternehmen auf gutem Weg. 


Die Firma Mausshardt ist derzeit bestrebt, den Anteil der Aufträge im Bereich zwischen 30.000 und 50.000 Laufmetern auszuweiten, nachdem in der Vergangenheit die Auflagen vieler Aufträge oft nur knapp über den typischen Digitaldruck-Jobs lagen. Wenn das gelingt, kann die 100%-Kontrolle an der Druckmaschine einen interessanten Nebeneffekt entfalten. Da der Bediener die Produktion nicht mehr ununterbrochen kontrollieren muss, kann er sich bei größeren Auflagen anderen Aufgaben wie dem Vorbereiten des nächsten Jobs widmen. 


Damit diese Vorteile möglichst oft zum Tragen kommen können, wurde als ambitioniertes Ziel ausgegeben, innerhalb der nächsten fünf Jahre die Omet-Maschine zweischichtig auszulasten. Dazu wird die Gewinnung neuer Aufträge mit regelmäßigen Werbeaktionen forciert, um die langjährige Stammkundschaft mit Neukunden zu ergänzen. Und die Aktivitäten zeigen schon erste Erfolge in Form interessanter neuer Aufträge.


Modernisierung des gesamten Umfelds


Die Modernisierungsmaßnahmen beschränkten sich nicht auf Druck- und Verarbeitungsmaschinen. Verschiedene Investitionen im Umfeld der Produktion inkl. einer aufwendigen Erneuerung des Fußbodens in mehreren Teilabschnitten tragen alle spürbar zu wesentlichen Verbesserungen bei. 


So ermöglicht ein Kransystem dem Personal ein ergonomischeres Arbeiten. Die Installation der zentralen Randstreifenabsaugung reduziert den Entsorgungsaufwand und vermeidet Probleme mit Staub. Eine Teilewaschanlage erlaubt eine schnellere und gründlichere Reinigung. Spezielle Transportwagen erleichtern die Handhabung der Zylinder. 


Zusammen mit einer sicheren und übersichtlichen Aufbewahrung von Rasterwalzen und ähnlichen Werkzeugen im Bereich der Maschine haben all diese Investitionen unter dem Strich einen positiven Einfluss auf die Produktivität. 


Einen Zugewinn an Produktivität erzielt Mausshardt zudem durch die größere Bahnbreite der neuen Maschine. War sie bisher auf 250 mm begrenzt, steht dank 370 mm Druckbreite nunmehr ein deutliches Plus an Kapazität zur Verfügung. Die bestehende Vierfarbenmaschine, die seit mittlerweile 16 Jahren nahezu störungsfrei produziert, übernimmt hauptsächlich eine Back-up-Funktion. 


Neben Technik und Gebäuden hat die Firma Mausshardt in den letzten 18 Monaten ebenso den gesamten Unternehmensauftritt modernisiert. Vor einiger Zeit ist in diesem Zusammenhang auch die Homepage im neuen Design online gegangen. Sie spiegelt den gleichen frischen und ehrlichen Eindruck wider wie das reale Unternehmen – bis hin zu Details wie dem persönlichen Begrüßungsschild für Besucher am Eingang.